Projektübergabe in Camiri, Bolivien
WIE HILFE ZUR SELBSTHILFE GELINGT
In Bolivien ist es nun soweit: Nach intensiver Vorbereitungszeit und vielen Schulungen gibt World Vision die Arbeit in die Hände der Menschen in Camiri. Sie wissen jetzt, wie sie die Entwicklung ihrer Region zukünftig voranbringen können.
Die Lebensumstände und Perspektiven für die Kinder in Camiri haben sich verbessert. Wir danken allen Paten, dass sie das mit ihrer treuen Unterstützung möglich gemacht haben!
Die Kraft Ihrer Hilfe
97% der Familien wenden verbesserte Anbaupraktiken an
95% der Kinder sind komplett geimpft
86% der Mütter stillen ihre Babys ausschließlich
So war die Situation zu Beginn
Als World Vision 2001 mit der Projektarbeit begann, lebten die meisten Familien in sehr einfachen Hütten und Häusern mit nur einem einzigen Raum. Schlechte hygienische Bedingungen waren die Hauptursachen für eine hohe Krankheits- und Sterblichkeitsrate. Medizinische Versorgung war vielen Menschen nicht zugänglich, denn in nur wenigen Dörfern gab es Gesundheitsstationen. Außerdem mussten viele Menschen als Tagelöhner Geld verdienen und hatten nur ein geringes Einkommen.
So sieht es heute in Camiri aus
Innerhalb von 15 Jahren haben wir dazu beigetragen, die Lebensbedingungen der Kinder und Familien in Camiri zu verbessern. Dafür hat sich World Vision unter anderem mit Projektmaßnahmen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Landwirtschaft, Einkommensförderung, Nahrungsmittelsicherung, Kinderschutz und Bildung eingesetzt.
So wurden Lehrer darin geschult, ihre Lehrtechniken zu verbessern, um kindgerechter und wirkungsvoller zu sein. Außerdem lernten die Eltern beispielsweise, wie sie die gesunde Entwicklung ihrer Kinder durch gute und ausgewogene Ernährung positiv beeinflussen können. Nun übernehmen die Familien in Camiri selbst die weitere Entwicklung ihrer Gemeinde.
Den Grundstein dafür haben unsere Paten mit ihrer Unterstützung gelegt. Die Fotostrecke zeigt beispielhaft, wie Ihre Hilfe in Camiri wirkt – sehen Sie selbst!
Die wichtigsten Projekterfolge der vergangenen Jahre
Gesundheit und Ernährung
- 78 Prozent der Familien zu HIV und Aids aufgeklärt
- 1.139 Eltern und Erzieher zu Gesundheit aufgeklärt
Landwirtschaft und Nahrungsmittelsicherung
- 216 Familien bauen Nutzpflanzen wie Mais, Bohnen, Cumanda, Gemüse und Zitrusfrüchte an
- 294 Familien halten Tiere (Kühe, Ziegen, Schafe, Geflügel, Schweine, Honigbienen)
Bildung
- Ausstattung und Infrastruktur an allen Schulen verbessert
- 490 Kinder, Jugendliche und Eltern im Umgang mit Computern geschult
- 253 Lehrer erfolgreich geschult
- 28 freiwillige Erzieherinnen für frühkindliche Förderung und Lernklubs geschult
- Schulabbruchquote ist auf sieben Prozent gesunken (2002: zehn Prozent)
Beispiel Bildung: So wirkt Ihre Hilfe
Zu Projektbeginn konnten zahlreiche Familien ihre Kinder nicht zur Schule schicken, weil die Gebühren und Materialkosten für sie zu teuer waren. Zudem waren die meisten Schulen zu klein, schlecht ausgestattet und zu weit von Zuhause entfernt. Außerdem mussten die Kinder schon früh durch Arbeit zum Familienunterhalt beitragen. Den Familien war oft einfach nicht bewusst, wie wichtig es ist, ihre Kinder frühzeitig zu fördern, damit sie eines Tages ein Leben ohne Armut führen können. |
World Vision hat mit den Menschen in Camiri eng zusammengearbeitet, um die Bildungssituation zu verbessern. Wir haben beispielsweise Zentren zur frühkindlichen Förderung eingerichtet, wo die Kinder ihre sensorischen, motorischen und geistigen Fähigkeiten spielerisch entwickeln können. Heute führen lokale Bildungsbeauftragte die Zentren weiter. Die frühkindliche Förderung trägt wesentlich dazu bei, dass die Kinder gut vorbereitet in die Grundschule kommen.
Frühe Erfolge wirken sich positiv auf die Lernfreude aus und führen dazu, dass weniger Kinder die Schule vorzeitig verlassen.
Tiere bringen Veränderung
Familie Tuari Aramayo lebt von der Landwirtschaft und Kleintierzucht. Lange Zeit waren ihre Erträge und das daraus resultierende Einkommen sehr gering. Darunter litten vor allem die Kinder, denn es führte bei ihnen zu Mangelernährung und sogar Blutarmut. Das von World Vision initiierte Aufzuchtprojekt mit Schafen und Hühnern brachte die nötigte Veränderung.
Vater Marcos berichtet: „Dank unserer Schafherde und den Hühnern haben wir genügend Fleisch und Eier zur Verfügung. Die Proteine, Vitamine und Mineralien wirken sich sehr gut auf die gesunde Entwicklung unserer Kinder aus. Zusätzlich haben wir genug übrig, um etwas davon zu verkaufen. Mit dem Geld kaufen wir weitere Lebensmittel in guter Qualität, damit unsere Kinder ein erfülltes und gesundes Leben genießen können.“