Sauberes Trinkwasser ist ein kostbares Gut und für viele Menschen nicht selbstverständlich, sondern schwer zu erreichen. 2,2 Milliarden Menschen weltweit hatten 2022 kein sauberes Trinkwasser, etwa die Hälfte davon lebt in Afrika südlich der Sahara. Noch schlechter sieht es aus bei der Grundversorgung mit sanitären Anlagen: 3,5 Milliarden Menschen – etwa ein Drittel der Weltbevölkerung – hat nicht die Möglichkeit, eine Toilette oder Latrine zu benutzen.
Zahlreiche Familien müssen Wasserquellen nutzen, aus denen auch Tiere trinken. Durch die Verunreinigungen werden die Menschen krank – vor allem kleine Kinder leiden schnell unter lebensbedrohlichen Durchfällen. Nur mit sauberem Wasser können Kinder, ihre Familien und die ganze Gemeinschaft überleben und sich entwickeln.
Zugang zu sauberem Trinkwasser schaffen
Wassergewinnung ist daher eines unserer wichtigsten Arbeitsgebiete, um Kindern in Not eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Gemeinsam mit der Bevölkerung bohren oder sanieren wir Brunnen, bauen geschützte Wasserentnahmestellen, Sammelbehälter und Filteranlagen. In Schulungen lernen die Menschen, wie man Pumpen und Brunnen instand hält. So verschaffen wir alle zehn Sekunden einem weiteren Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Allein in 2018 stellte World Vision in seinen Projekten weltweit für mehr als 4 Millionen Menschen sauberes Wasser und 2,8 Millionen eine verbesserte Sanitärversorgung bereit und 5 Millionen Menschen erhielten Hygieneschulungen. Hier können Sie sich die aktuellsten Ergebnissen unserer Arbeit für sauberes Trinkwasser anschauen.
Ein Menschenrecht auf Wasser
Nachhaltigkeit bedeutet auch, die Menschen in den Armutsregionen darin zu schulen, sich zukünftig selbst für ihre Rechte, etwa auf Wasser, einzusetzen. World Vision hilft daher den Bürgern in den ländlichen und oft benachteiligten Landesteilen, ihre Forderungen gegenüber ihrer Regierung zu formulieren.
Sauberes Wasser bedeutet Gesundheit
In Armutsgebieten gibt es oft nur wenige funktionierende sanitäre Anlagen. Sie sind jedoch enorm wichtig zur Krankheitsvorbeugung. Ebenso wichtig ist es, über Hygiene und Gesundheitsvorsorge aufzuklären. Dazu bilden wir Ehrenamtliche aus. Ob beim Bau von einfachen Toiletten oder beim Kindertheater über das Händewaschen: Wir setzen auf die Menschen vor Ort, die sich so einbringen, dass unsere Hilfe nach einer gewissen Zeit gar nicht mehr nötig ist.
Einsatz für Wasser und Hygiene hilft besonders Mädchen und Frauen
In vielen Ländern ist es Aufgabe der Mädchen und Frauen, das Wasser für den täglichen Bedarf aus oft weit entfernten Wasserstellen zu holen. Mit der schweren Last müssen sie dann manchmal viele Kilometer weit laufen. Das kostet Zeit. Zum Teil viele Stunden täglich. Stunden, die die Kinder in der Schule versäumen. Stunden, die Frauen dann weniger Zeit haben, z.B. für weitere Einkommensmöglichkeiten. Ein neuer Brunnen oder eine verlegte Leitung hilft daher insbesondere den Mädchen und Frauen.
Auch bei unseren Maßnahmen zur Hygiene profitieren die Mädchen ganz besonders: Gibt es an den Schulen keine Toiletten oder Latrinen, kommen viele Mädchen aus hygienischen Gründen während ihrer Periode nicht. Sie verpassen Unterricht und kommen so schlechter voran. Neben dem Bau von Toiletten und Latrinen unterstützt deshalb World Vision gerade die Mädchen auch in vielen Projekten mit Hygienematerialien.
Ohne Wasser keine Landwirtschaft
Global stehen die Zeichen auf Klimaerwärmung, extreme Wetterbedingungen wie lange Dürreperioden werden weltweit häufiger. Viele Menschen in ländlichen Gebieten bekommen die Auswirkungen schon geraume Zeit zu spüren. In langen Trockenphasen verdurstet das Vieh und ganze Ernten verdorren. Das Wasser, das es gibt, sparsam und wirkungsvoll einzusetzen, ist überlebenswichtig. In Schulungen zeigen wir den Menschen, wie man in der Landwirtschaft durch bessere Anbaumethoden Wasser einsparen kann oder wie ein Bewässerungssystem angelegt und die Anlagen gewartet werden können. Denn unser Ziel ist immer: Hilfe zur Selbsthilfe.
Wasserversorgung in der Katastrophenhilfe
Die Klimaerwärmung verursacht auch häufiger wetterbedingte Katastrophen: Fluten und Erdrutsche oder Dürren. In solchen Fällen, aber auch nach einem Erdbeben, ist World Vision schnell vor Ort und unterstützt die Bevölkerung und insbesondere die Kinder mit dem Nötigsten - sauberes Trinkwasser gehört natürlich dazu. In Regionen, in denen regelmäßig extreme Wettersituationen vorkommen, schulen wir die Menschen vor Ort und betreiben Vorsorge. Im Bereich Wasser zum Beispiel mit dem Aufbau von Wasserreservoirs. Hier erfahren Sie mehr über unsere Katastrophenhilfe.
Die Kraft Ihrer Hilfe
Savar/Bangladesch:
96% der Menschen haben Zugang zu Toiletten.
Bwembwera/Tansania:
Über 10.000 Familien über die Erhaltung und Neueinrichtung von Brunnen geschult
Matsanjeni/Swasiland:
1.300 Kinder lernten einfache Hygienemaßnahmen wie Händewaschen.
Acoria/Peru:
Für 432 Familien wurden 280 Latrinen gebaut.