Projektabschluss in Tekove, Bolivien

Projektübergabe in Tekove, Bolivien

Wie Hilfe zur Selbsthilfe gelingt

Es ist soweit: Nach intensiver Vorbereitungszeit und vielen Schulungen übergibt World Vision die Arbeit in die Hände der Menschen in Tekove. Die Kinder und Familien wissen jetzt, wie sie die Entwicklung ihrer Region aus eigener Kraft voranbringen können. Im Namen der Kinder: Vielen Dank für Ihre wertvolle Unterstützung!

Die Kraft Ihrer Hilfe

Icon Baby

Die Rate der Unterernährung bei Kindern unter fünf Jahren ist auf 16 % gesunken (zuvor 22 %)

Icon Trinkwasser

78 % der Bewohner haben ausreichend sauberes Trinkwasser

Icon Nahrung

200 Familien unterstützen sich bei der Tierzucht und können sich besser ernähren (zuvor 10 Familien)

Tekove damals...

In Tekove leben die Menschen von dem, was sie auf ihren Feldern anbauen. Vor Projektbeginn gab es jedoch weder ausreichend Wasser zum Trinken noch für die Landwirtschaft (Vieh und Felder). So konnten die Familien nicht genug ernten. Ihr geringes Einkommen erlaubte es ihnen auch nicht, die nötigen Lebensmittel zu kaufen. Viele Kinder waren deshalb unterernährt.

Die meisten Kinder gingen zwar zur Schule, lernten aber nicht richtig lesen und schreiben. Das lag mitunter daran, dass die Kinder von klein auf nicht gefördert worden waren. Zudem fehlten Lern- und Lehrmaterialien.

Kinder in der Schule

... und heute

Mann bei der Landwirtschaft

Die Lebensbedingungen der Kinder und Familien haben sich in 18 Jahren deutlich verbessert. Dazu hat World Vision mit verschiedenen Maßnahmen in den Bereichen GesundheitWasserErnährung und Bildung beigetragen.

Jetzt nehmen die Familien die Entwicklung ihrer Heimat selbst in die Hand. Den Grundstein dafür haben Sie als Pate mit Ihrer regelmäßigen Unterstützung gelegt. Vielen Dank dafür!

Die wichtigsten Aktivitäten der letzten Jahre

Landwirtschaft und Ernährung

  • mehr als 110 Rinderhalter geschult (u. a. zum Weiden und Tränken der Tiere, zur Lagerung von Futter und über Fortpflanzung)
  • Aufzucht von 236 Rindern und 226 Schafen gefördert (Rotationsprinzip: Jungtiere werden von einer Familie zur nächsten weitergegeben usw.)
  • 40 Familien unterstützt, ihre Mais- und Bohnenernte zu erhöhen (mehr Nahrung und Einkommen)
  • Anlegen von Familien-, Schul- und Gemeinschaftsgärten unterstützt

Bildung und Kinderrechte

  • 222 Kinder besuchen Frühförderzentren, wo sie ihre geistigen, motorischen, sprachlichen und sozialen Fähigkeiten entwickeln
  • 23 Schulen mit Unterrichtsmaterialien ausgestattet
  • 19 junge Erwachsene haben Abschlüsse an höheren Bildungseinrichtungen gemacht (z. B. lokale Universität)
  • 5 Lese- und Lernclubs an Grundschulen mit Material ausgestattet, wovon 481 Kinder profitieren
  • 60 % der Kinder bis 12 Jahre fühlen sich in ihren Gemeinden sicher und beschützt
  • System zum Kinderschutz gestärkt (u. a. dafür eingesetzt, dass eine amtliche Meldestelle gegründet wird, die Gewaltdelikte gegen Kinder weiterverfolgt)

Gesundheit

  • 78 % der Familien kennen wichtige Hygieneregeln, um gesund zu bleiben
  • 2 Wasserkomitees (Mitglieder = Bewohner) kümmern sich um die Instandhaltung von zwei Wasserstellen
  • in drei Gemeinden Wassersysteme gebaut oder erneuert
  • 80 % der Kinder, Jugendlichen, jungen Erwachsenen, Kirchenführer und Lehrer wissen, wie sie sich vor der Ansteckung mit HIV oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen und ihr Wissen an andere weitergeben

Beispiel Ernährung und Landwirtschaft

Aktivität

Aktivität:

Die Bauern werden fortgebildet und die Wasserversorgung wird verbessert.

Leistung

Leistung:

Die Bauern können mehr ernten und Überschüsse auf dem Markt verkaufen.

Direkte Wirkung

Direkte Wirkung:

Die Kinder und Familien erhalten eine gesunde Ernährung.

Indirekte Wirkung

Indirekte Wirkung:

Durch die verbesserte Ernährung können sich die Kinder gut entwickeln.

Fast jedes vierte Kind unter fünf Jahren war chronisch unterernährt, als World Vision in Tekove mit der Arbeit begann. Ackerbau und Tierhaltung brachte den Familien zu wenig Nahrung ein. Um sich Lebensmittel zu kaufen, fehlte das Geld. Zudem wussten viele Eltern nicht, dass sie ihre Kinder nicht nur ausreichend, sondern auch ausgewogen ernähren müssen. Die Familien hatten nicht genug Futter und Wasser für ihre Tiere. Daher hat World Vision mehr als 100 Rinderhalter geschult. Sie haben ihr Wissen zu Füttern, Futterlagerung, Weiden und Tränken ausgebaut. Ein toller Erfolg!

Neue Wasserleitungen werden verlegt

Die Familien haben selbst mit angepackt, um neue Wasserleitungen zu legen oder alte zu reparieren.

Familien genießen Schutz

Mittlerweile fühlen sich 60 % der Kinder (bis 12 Jahre) sicher und beschützt. Dazu haben unsere Schulungen für die Eltern zu Fürsorge beigetragen.

Familie bei der Ernte

Immer mehr Eltern achten auf eine gesunde Ernährung ihrer Kinder. Jetzt steht auch selbst angebautes Gemüse auf dem Speiseplan.

Kinder in der Schule

23 Schulen haben wir mit Unterrichtsmaterialien ausgestattet. Jetzt können die Schüler besser lernen.

Schafzucht in Bolivien

Wir haben u. a. die Schaftzucht gefördert. Damit immer mehr Familien mitmachen können, geben die Bauern ihre Jungtiere an andere Familien weiter.

Kinderschutz in Bolivien
Einsatz für mehr Kinderschutz

Don Alfredo Domínguez setzt sich mit Unterstützung von World Vision seit einigen Jahren für mehr Kinderschutz in seiner Gemeinde ein: „In meiner Gemeinde sah ich oft vernachlässigte Kinder und Frauen, die von ihren Partnern misshandelt worden waren. Das hat mich sehr traurig gemacht. Ich habe erst erfahren, dass es Gesetze gegen solche Verstöße gibt, als ich dem Komitee für Kinder- und Jugendschutz von World Vision beigetreten bin. Die World Vision-Mitarbeiter haben uns darüber aufgeklärt, was wir in solchen Fällen tun können.

Daraufhin habe ich zusammen mit den anderen Komitee-Mitgliedern bei der Gemeindeverwaltung die Einrichtung einer amtlichen Meldestelle für Gewaltdelikte gegen Kinder und Jugendliche beantragt. Fast vier Jahre haben wir dafür gekämpft – leider erfolglos. Dann habe ich selbst als Gemeinderat kandidiert und wurde gewählt. Meine erste Handlung war die Einrichtung dieser amtlichen Meldestelle in unserem Bezirk. Zusammen mit World Vision, Vertretern der Guaraní (einheimische Volksgruppe in Bolivien) und dem Bürgermeisteramt arbeiten wir jetzt daran, Kinder besser zu schützen und Verstöße gegen Kinderrechte bzw. Kindesmissbrauch zu verfolgen.“

Abschied aus Tekove

Hallo liebe Paten