03.09.2019

Bildung: Der Weg in eine bessere Zukunft!

Khushboos Erfolgsgeschichte

Autor: JAmbs

Das Ergebnis ihrer Prüfung war selbst für Khushboo überraschend. Am meisten erstaunte sie jedoch die überwältigende Aufmerksamkeit und Liebe, die sie von allen Seiten erhielt. Ihr Name war nicht nur in der Zeitung zu lesen, sondern auch in aller Munde. Die Nachbarn strömten ins Haus, um zu gratulieren und das Telefon stand nicht mehr still. „Vorher war Khushboo als unsere Tochter bekannt, jetzt sind es wir bekannt als Khushboos Eltern“, sagt ihr Vater Shibu stolz.

Zu den besten Absolventen der Reifeprüfung (entsprechend Abitur) ihrer Region zu gehören, war für Khushboo lange Zeit undenkbar. Jetzt darf sie diesen Erfolg mit ihrer Familie feiern. Khushboo ist 15 Jahre alt und seit neun Jahren Patenkind bei World Vision in Indien. Sie lebt mit ihren Eltern und ihren Brüdern Rajveer, 13, und Ranveer, 8, in Bokaro im Osten Indiens.

 

Zeitungsartikel Absolventen
Khushboo und ihre Familie

Kushboo musste hart für ihren Erfolg arbeiten. Sie besuchte keine Privatschule, sondern die RHS Lakrakhanda Schule, welche nur sechs Lehrer für 750 Schüler hatte. Ihre überdurchschnittlichen Leistungen sind dementsprechend vor allem ein Beweis für ihr Engagement, ihren Fleiß und die Unterstützung ihrer Familie und ihres Paten.

Neben der Schule besucht sie den Kinderklub und beteiligt sich engagiert an allen Aktivitäten und Trainings, die World Vision anbietet, z.B. Kurse zu lebenspraktischen Fähigkeiten. Hierbei erhielt sie schon einige Auszeichnungen, wie etwa den ersten Preis in einem Redewettbewerb bei der Sensibilisierungskampagne „End Violence Against Children“ (EVAC) in Ranchi.

Khushboo schreibt Briefe an ihren Paten
Khushboos Küche
Khushboo und ihre Mutter
Khushboo und ihre Großmutter
Khushboo inspiriert andere Kinder

In der Hoffnung auf eine bessere Zukunft

Ihre Eltern Shibu und Chandmuni hatten in ihrer Kindheit und Jugend nur wenig Chancen, daher blieben viele ihrer Träume unerfüllt. Schicksalsschläge wie der frühe Tod von Shibus Vater erschwerten Bildungsmöglichkeiten erheblich, und Chandmuni konnte nicht studieren, weil Frauen ihrer Generation jegliche eigenständige Entwicklung verwehrt wurde. Umso glücklicher und stolzer sind sie über die Erfolge ihrer Tochter. Sie haben die Hoffnung, dass ihre Kinder ihre Träume verwirklichen können und blicken positiv in die Zukunft. 

Verbesserungen im Bereich Hygiene und Stärkung der Frauen durch World Vision

„Seit World Vision in Bokaro tätig ist, hat sich vieles zum Besseren verändert“, erzählt Chandmuni. Vorher gab es keine Toiletten und man musste 15 Minuten laufen, um sich erleichtern zu können. Für Frauen und Kinder war das insbesondere während des Monsuns eine Tortur. World Vision baute Toiletten und sorgte so für bessere Hygienestandards, wodurch auch Krankheiten weniger verbreitet werden. Chandmuni empfindet die Kinder- und Frauenbewegung als größte Errungenschaft, die World Vision gebracht hat. Sie selbst war Opfer der Kinderehe und stellte im Laufe der Zeit ein Umdenken der Gesellschaft fest. „Früher kamen Frauen nicht aus ihren Häusern. Wir hatten keine Zusammenkünfte, aber jetzt, nachdem World Vision mit uns arbeitet, treffen wir uns regelmäßig. Wir erhalten Sensibilierungsschulungen zu vielen Themen und lernten in der Öffentlichkeit zu sprechen“, sagt Chandmuni.

Vergleicht man Kinder und Eltern, die an World Vision-Programmen teilnehmen, mit denen, die dies nicht tun, kann man leicht große Unterschiede in Bezug auf Ernährungsgewohnheiten, Sauberkeit und Bildung feststellen. Dank World Vision haben wir das Bewusstsein erlangt, Kinder zu erziehen und in Bildung zu investieren.
Chandmuni, Mutter von Khushboo

Erfolg durch die Unterstützung der Familie

Kinder können in der Schule nur etwas erreichen, wenn sie auch Unterstützung durch ihre Eltern erfahren. Eltern sollten ihre Kinder ermutigen und ihnen die Zeit und den Freiraum zum Lernen geben. Shibu und Chandmuni verlangen von ihren Kindern nur wenig Hilfe im Haushalt, da sie Khushboo und ihre Brüder nicht vom Lernen ablenken möchten. Außerdem finanzieren sie trotz des geringen Einkommens alle Schulmaterialien wie Stifte, Bücher und Hefte. Damit dies möglich ist, arbeitet Chandmuni nebenbei als Schneiderin.

Dem Traum ein Stück näher

Khusboos Traum, Ingenieurin zu werden und die renommierteste Prüfung in Indien zu absolvieren, der India Administration Service, ist sie nun ein Stück näher gekommen. Allerdings hat sie noch einen langen Weg vor sich. In den nächsten drei Jahren wird sie Elektrotechnik am Government Women Polytechnic College in Bokaro studieren.

„Dank der Hilfe meines Paten konnte ich studieren. Ich danke World Vision für die Veränderungen in meinem Leben. Ich nehme an allen World Vision-Programmen teil und habe viele Anregungen erhalten. Meine Familie und ich möchten Ihnen für all die Hilfe danken“, sagt Khushboo und hält den Brief ihres Paten fest in den Händen.

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