Kinderarbeit-Prävention in Honduras

Prävention von Kinderarbeit im Kaffeesektor im Departement Ocotepeque

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Finanziert von:

Die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist weltweit in über 130 Länder aktiv und unterstützt diese im Rahmen ihres Leitbilds für nachhaltige Entwicklung, auch durch Förderung von zivilgesellschaftlichen Organisationen wie World Vision. Derzeit finanziert die GIZ Projekte von World Vision in Irak, Kenia, Senegal und Uganda.

Projektzeitraum:

August 2020 - März 2023

Land:

Honduras

Finanzvolumen:

266.667,00 € (davon 200.000,00 EUR GIZ & 66.667,00 EUR Eigenmittel WV)

Projektbeschreibung:

Das Projekt „Prävention von Kinderarbeit im Kaffeesektor im Departement Ocotepeque“ wird im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH umgesetzt.

Zwischen 2012 und 2018 schwankte die Kinderarbeitsquote in Honduras zwischen 13,5 und 16,5 Prozent der Gesamtbevölkerung der Kinder und Jugendlichen im Alter von 5 bis 17 Jahren im Land (derzeit schätzungsweise 411.000 Kinder und Jugendliche). Laufende Recherchen von WV in Honduras (WVH) zeigen, dass Kinderarbeit stark von einer Grundeinstellung der Akzeptanz, dem Mangel an qualitativ hochwertigen Bildungsalternativen und einer armutsbedingten Notwendigkeit der Kinder, ein Einkommen zu erzielen, beeinflusst wird. In jüngster Zeit hat sich zudem die soziale, politische und wirtschaftliche Instabilität des Landes negativ auf die Kinderarbeit ausgewirkt. Die sozialen Unruhen werden durch hohe Armutsraten verschärft, wobei schätzungsweise zwei Drittel der Bevölkerung an oder unter der Armutsgrenze leben. Es bestehen tiefe wirtschaftliche Spaltungen, ebenso wie politische Polarisierung und weitverbreitetes Misstrauen gegenüber der Regierung. Auch durch mangelnde Chancen für junge Menschen wird es immer schwieriger den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen. Dieses Umfeld beeinträchtigt Kinder immens und setzt sie der Gefahr ausbeuterischer und unmenschlicher Kinderarbeit aus . Das Projekt wird in zwei Gemeinden im Department Ocotepeque im Westen Honduras durchgeführt – die wirtschaftliche Haupteinnahmequelle in Ocotepeque ist dabei der Anbau und die Herstellung von Kaffee. Damit Kinder und Jugendliche auch in diesem Sektor geschützt werden, wird dieses Projekt den Schutz von Kindern und die Prävention von Kinderarbeit umsetzen und fördern.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Ziel des Projekts ist die Förderung der Prävention und der Beseitigung von Kinderarbeit im Kaffeesektor und des Schutzes von Kinderarbeit bedrohten Mädchen und Jungen. Das Projekt wird in den zwei Gemeinden San Marco und La Largo des Departments Ocotepeque im Westen Honduras durchgeführt. Um dieses Ziel zu erreichen wird das Projekt Kinderbetreuungs- und Entwicklungszentren etablieren, betreiben und ausstatten. Darüber hinaus werden im Rahmen des Projekts folgende Aktivitäten durchgeführt und Maßnahmen ergriffen: Es werden sowohl Eltern aus auch Lehrer und Child-Labor-Committees zu den Risiken und negativen Auswirkungen der Kinderarbeit auf Kinder und Jugendliche aber auch zum Thema Menschen und insbesondere Kinderechte geschult und aufgeklärt. Es werden Maßnahmen bezüglich des Kapazitätsaufbaus von Gemeindemitgliedern hinsichtlich Kinderschutzfragen getroffen – ebenso soll durch Anwaltschaftsarbeit zusammen mit lokalen Jugendgruppen die Regierung bei der Prävention und Reduzierung von Kinderarbeit in die Verantwortung gezogen werden. Eine weitere Maßnahme ist der Aufbau und die Unterstützung von Child-Labor-Committees und Einbeziehung der örtlichen Gemeinden, damit diese eine aktive Rolle in der Prävention und Reduzierung von Kinderarbeit spielen. Aus dem lokalen Kontext heraus soll ebenfalls die Förderung der Unterzeichnung eines freiwilligen Pakts zwischen Kaffeeproduzierenden Farmen, Kommunalverwaltungen und dem Arbeits- und Bildungsministerien zur Unterstützung der Prävention von Kinderarbeit durchgeführt werden. Dies kann als ein wichtiger Schritt in der Ausarbeitung eines Gesetzes gesehen werden, durch welches Kinderarbeit im Rahmen von Zertifizierungsverfahren gestoppt werden kann. Eine übergeordnete Maßnahme des Projekts besteht weiter darin, transkommunale und nationale Verbindungen zu Partnern aufzubauen und somit Interessensgruppen auf verschiedenen Regierungsebenen in Verbindung zu bringen, um Kinderarbeit zu stoppen. Die zwei wichtigsten Partnerorganisationen sind dabei die Asociación de Exportadores de Café de Honduras (ADECAFEH) und Jacobs Douwe Egherts (JDE) als Implementierungspartner von ADECAFEH. ADECAFEH und JDE werden insbesondere die Projektdurchführung unterstützen, indem sie bei Eltern, die im Kaffeesektor angestellt sind, Kaffeebauern, Lehrern und Gemeinden bei der Sensibilisierung für die negativen Auswirkungen von Kinderarbeit behilflich sind.

An wen richtet sich die Hilfe?

  1. Mädchen und Jungen zwischen 5 und 11 Jahren, die einem hohen Risiko für Kinderarbeit ausgesetzt sind. Die direkten Begünstigten der CCDI sind 240 Mädchen und Jungen.
  2. 2 CLCs (1 in jeder Projektgemeinde) werden sich mit den 2 Gemeinden in Westhonduras abstimmen und 200 Eltern für die Rechte von Mädchen und Jungen und die negativen Auswirkungen von Kinderarbeit sensibilisieren.
  3. Kapazitätsaufbau für lokale Regierungsvertreter in den 2 Gemeinden (8 Mitarbeiter, 4 in jeder Gemeinde)
  4. Darüber hinaus werden 2000 Gemeindemitglieder (1000 in El Transito und 1000 in Llano Largo) indirekt von dem Projekt durch verbesserte Mechanismen zur Bekämpfung von Kinderarbeit und Kinderschutzrisiken profitieren. CLCs werden in Gemeinden arbeiten und in Fällen von Kinderarbeit mit den ihnen zu Verfügung stehenden Mitteln intervenieren. Dies beinhaltet auch Familien und Kinder, die nicht unter die Gruppe der direkten Begünstigten fallen.