Baby Beto strotzt heute vor Gesundheit. Mit seinem Lächeln - einem Zahn oben und zwei Zähnen unten - bezaubert er seine Mitmenschen. Wenn seine Mutter ihn im Arm hält, strahlen beide um die Wette. Noch vor einem halben Jahr hätte man diese Wandlung nicht für möglich gehalten.
Im Oktober letzten Jahres besuchte Octavio Ndaudadelela, ein Gesundheitshelfer von World Vision, auch Betos Familie in der Provinz Cunene in Angola. Die Mitarbeiter, die zuständig für Gesundheitsthemen sind, untersuchen die Kinder in den Projekten regelmäßig auf Unter- und Mangelernährung. „Eine der einfachsten Methoden zur Beurteilung des Ernährungszustands eines Kindes ist die Messung des mittleren Oberarmumfangs. Betos betrug nur knapp 11 Zentimeter. Er war stark unterernährt und sehr krank“, sagt Octavio. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation haben Kinder mit einem mittleren Oberarmumfang von weniger als 11,5 Zentimetern ein stark erhöhtes Sterberisiko.
Betos Mutter Ndahambelela, 32 Jahre alt, erinnert sich: „Als Beto krank war, lachte er nur sehr selten und konnte nicht spielen. Er weinte viel. Es ging ihm sehr schlecht, er war dünn und hatte viel Durchfall. Er wollte nicht mal mehr an meiner Brust trinken. Auch als ich versuchte, ihm festes Essen zu geben, wollte er es nicht annehmen. Ich machte mir große Sorgen um ihn.“
Angola erlebte in den vergangenen Monaten die schlimmste Dürre seit 38 Jahren. Die Hälfte aller Kommunen im Süden Angolas wurden als gefährdet eingestuft. 5,6 Prozent der Kinder sind immer noch stark unterernährt. „Während der Dürre konnten wir nur an einigen Tagen etwas Brei und lokale Früchte essen, oft hatten wir überhaupt nichts“, erklärt Ndahambelela. „Ich bin nicht ins Krankenhaus gegangen, weil es zu weit weg war und ich es zu Fuß nicht geschafft hätte. Ich hatte weder Essen noch Wasser zum Mitnehmen.“
Octavio sorgte dafür, dass Beto Aufbaunahrung bekam, die mit vielen Vitaminen und wichtigen Nährstoffen angereichert und speziell auf die Bedürfnisse von unterernährten Babys und Kleinkindern ausgerichtet ist. Die lutschbare Erdnusspaste wirkt schnell. „Beto mochte sie am ersten Tag nicht, aber vom zweiten Tag an aß er gut", erinnert sich Ndahambelela. Octavio besuchte Beto zwei Tage nach seinem ersten Treffen erneut. „Schwer unterernährte Kinder besuchen wir regelmäßig und in kurzen Abständen“, betont er. „Als wir hörten, dass das Krankenhaus für Betos Mutter zu weit weg war, nahmen wir sie und ihr Baby mit dem Auto zur weiteren Behandlung mit ins Krankenhaus.“
Richtige Ernährung in den ersten 1.000 Tagen ist entscheidend
Die ersten 1.000 Tage von der Empfängnis bis zum zweiten Geburtstag eines Kindes ist die Zeit, in der das Gehirn zu wachsen und sich zu entwickeln beginnt. In dieser Zeit wird der Grundstein für die Gesundheit eines Menschen gelegt, die sich durch sein ganzes Leben zieht. Darum ist es so wichtig, dass bereits bei Schwangeren von Anfang an auf eine gute Gesundheit und eine vitaminreiche Ernährung geachtet wird. Gut ernährte schwangere und stillende Frauen ziehen in der Regel gesunde Kinder auf. Wenn das Gegenteil der Fall ist, kann dies lebenslange, negative Auswirkungen auf die Entwicklungs-, Wachstums- und Lernfähigkeit eines Kindes haben.
Wir sind so dankbar für jede Spende.
Isaias Ricardo ist Ernährungsspezialist von World Vision Angola. Er behält ständig die Lage der Kleinbauern-Familien im Blick. „Wir sind so dankbar für jede Spende“, betont er mit Blick auf große Hungersnöte, in denen Hilfsmaßnahmen nicht allein aus den vorhandenen Entwicklungsprojekten finanziert werden können. „Die Dürre hier und vielen anderen Ländern Südafrikas hat verheerende Auswirkungen, insbesondere auf die Kinder, gehabt.“
Als Maßnahme gegen die herrschende Hungersnot, bildet World Vision in seinen weltweiten Projekten aber auch regelmäßig Menschen aus den Gemeinden zu Gesundheitsberaterinnen und Beratern aus, damit sie in der Lage sind, akut unterernährte Kinder zu identifizieren und ggf. zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser zu überweisen.