Jede Stimme zählt: Petition an Minister übergeben
18.750 Mal Nein zum Einsatz von Kindersoldaten – es war ein klares Zeichen, das wir bei der Übergabe unserer Petition an Bundesminister Gerd Müller setzen konnten. So viele Menschen hatten die Erklärung unterzeichnet, mit der World Vision auch bessere Hilfen für ehemalige Kindersoldaten fordert. Und Minister Müller zeigte sich beeindruckt: „Ich nehme dieses Thema sehr ernst. World Vision und mein Ministerium sollten noch intensiver zum Wohle dieser Kinder zusammenarbeiten.“ Viele Gäste aus Politik und Zivilgesellschaft sind an diesem Abend in Berlin zusammengekommen, um bei der Petitionsübergabe dabei zu sein. Darunter auch Virginia Gamba, UN-Sonderbeauftragte für Kinder und bewaffnete Konflikte. Sie betonte, dass es nicht reiche, Kindersoldaten zu befreien: „Sie benötigen Hilfe bei der Rückkehr ins Leben. Bildung, Ausbildung, Chancen!“
Unterstützt wurde Gamba von Innocent Opwonya, ehemaliger Kindersoldat aus Uganda, der jetzt in Deutschland lebt und hier Wirtschaft studiert. Er wies aber noch auf einen anderen Aspekt hin: „Als Kindersoldat war meine Waffe ein deutsches G3-Gewehr. Deutschland sollte aufhören, diese Waffen in solche Länder zu exportieren. Wenn ihr unbedingt etwas nach Uganda schicken wollt – schickt Blumen. Die haben Ugander auch viel lieber.“
Noch immer werden Tausende Kinder von Milizen, aber auch von Armeen als Soldaten missbraucht, wie beispielsweise in Somalia, der DR Kongo, Nigeria, Südsudan, Afghanistan, Syrien. Und ohne starken politischen Druck werde sich die Lage auch nicht bessern, meinte Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender von World Vision: „Wir müssen die Täter zur Verantwortung ziehen, alle Taten weltweit erfassen und am Mechanismus der Liste der Schande festhalten.“ Und weiter: „Kein Kind soll mehr töten müssen. Wir benötigen dringend mehr finanzielle Mittel für Prävention, die Demobilisierung und Reintegration dieser Kinder, da sie oft schwer traumatisiert sind und keine Zukunft in ihren Heimatländern sehen.“
Wenn Sie uns Ugandern helfen wollen: Schicken Sie Blumen, keine Waffen!
Chancen eröffnen und Zukunft schaffen, das erreicht World Vision mit den Rebound-Projekten. Hier werden ehemalige Kindersoldaten psychosozial betreut, schulisch und beruflich ausgebildet. Mit finanzieller Unterstützung von World Vision eröffnen sie nach ihrer Zeit im Rebound-Projekt eigene Geschäfte und schaffen so den Schritt in ein ziviles Leben. „Ein Vorzeigeprojekt“ nannte es Minister Müller am Abend der Petitionsübergabe. Das nach Uganda und DR Kongo jetzt auch im Südsudan gestartet wird.
Als KINDHEITSRETTER hilft man ehemaligen Kindersoldaten zurück ins Leben.