Teddy-Mahnmal für eine Chance auf Zukunft
Ein starkes Zeichen zu einem traurigen Anlass: Am 15. März 2018 jährte sich der Kriegsausbruch in Syrien genau zum siebten Mal. Millionen syrischer Kinder mussten seither aus ihren Heimatorten in Syrien fliehen. In den Nachbarländern lebt ein großer Teil der geflüchteten Kinder in Armut. 740.000 von ihnen sind im Schulalter und haben keinen Zugang zu Bildung. Um die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, veranstaltete World Vision zum Jahrestag des Syrienkrieges eine Aktion im Zentrum Berlins. Auf der Treppe des Konzerthauses am Gendarmenmarkt entstand ein Meer aus Teddybären – als Mahnmal für 740.000 Kinder auf der Flucht, deren Kindheit bedroht ist. Jeder der 740 Bären steht stellvertretend für 1.000 Kinder. Die Bären wurden von World Vision Paten und zahlreichen Unterstützern gespendet. Viele legten Briefe an die Kinder bei, welche die Teddybären erhalten sollen. Der älteste Bär war 82 Jahre alt und ein Erbstück. Sie alle werden nach der Aktion an geflüchtete Kindern in Berlin und Jordanien verteilt, um den Kindern ein Stück Kindheit zurückzugeben.
Der Teddybär ist international eine Symbolfigur, die von allen Kindern verstanden wird. Dass die Kinder der Welt ein Recht auf Erziehung und Bildung haben, kann man mit nichts besser illustrieren als mit dem Teddy.
Zwei Berliner Schulklassen haben sich freiwillig gemeldet, bei der Aktion zu helfen. Mit viel Sorgfalt setzten sie jeden Bären einzeln auf die Stufen – und damit ein Zeichen dafür, dass jedes Kind das Recht hat, zur Schule zu gehen. Zuvor hatten die Kinder im Unterricht über den Syrienkrieg gesprochen und gelernt, dass eine normale Kindheit, wie wir sie kennen, dort längst nicht mehr möglich ist.
Am eigenen Leib erlebt hat das der 18-jährige Hussam Alheraky, der vor Ort aus erster Hand berichten konnte, wie wichtig Bildung und eine Perspektive für Kinder auf der Flucht sind. Seine Schule in Syrien wurde von einer Rakete getroffen – während seiner Abschlussprüfung. Hussam hatte Glück und kam mit dem Leben davon. Er floh über Jordanien nach Deutschland und ist dankbar, hier auf ein Gymnasium zu gehen. Wenn er von seinem Schicksal erzählt, schauen ihn seine neuen Mitschüler ungläubig an. Die Angst um Leben, Familie und Freunde hat die geflohenen Kinder fest im Griff. Hoffnung und Perspektiven für die Zukunft gehen da schnell verloren. Bildung kann diesen Kindern ein Stück ihrer Kindheit zurück geben.
Das müssen wir dringend ändern. Die Kinder, um die es hier geht, haben durch die Flucht ihre Heimat verloren. Jetzt sollen sie nicht noch ihre Zukunft verlieren.
Der Aufbau des Teddy-Mahnmals wurde von zahlreichen prominenten Unterstützern begleitet. Neben den Bundestagsabgeordneten Frank Heinrich, Otto Fricke, Johannes Selle und Maik Bermann sowie der Bundestagsabgeordneten Ingrid Remmers waren auch die World Vision Botschafterin und Sängerin Judy Bailey, der Poetry-Slammer Marco Michalzik und die World Vision Jugendbotschafterin Laura Krüger vor Ort, um die Aktion zu unterstützen.
Für Aufsehen gesorgt hat die Aktion von World Vision natürlich auch in den Sozialen Medien: Unter dem Hashtag #jedekindheitzählt posten zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer Teddy-Fotos auf Facebook und Instagram. Die Aufmerksamkeit, die das erregt, hat auch einen ganz konkreten Zweck: Unter www.jede-kindheit-zählt.de hat World Vision eine Petition angestoßen und fordert vom neuen Außenminister Heiko Maas, allen syrischen Kindern auf der Flucht Bildung zu ermöglichen. Dafür sollen Schulen, Lehrmittel und pädagogische Projekte in Flüchtlingslagern besser finanziert werden. Die Petition wurde von 18.044 Menschen unterzeichnet. Danke für Ihre Stimme für Bildung und gegen Gewalt – denn jede Kindheit zählt!