Manchmal dauert es ein paar Tage, bis die Kinder von unterwegs zurückkommen. „Dann setzen wir uns mit ihnen hin und reden mit ihnen, wie es ihre Eltern tun würden. Wir erklären ihnen, wie sie auch außerhalb des Zentrums in Sicherheit bleiben. Außerdem vergewissern wir uns, dass sie hier alles haben, was sie brauchen.“
Matron Daughter und Patron Angelo sind Betreuer im „Interim Care Center“ von World Vision in Yambio, Südsudan. Im Turnus mit vier Kolleginnen und Kollegen kümmern sie sich voller Zuwendung um ehemalige Kindersoldaten. Die Kinder, die nach ihrer Befreiung im Betreuungszentrum aufgenommen wurden, können sich dort nicht nur frei bewegen und ihren Interessen nachgehen, sondern das Gelände auch nach Belieben verlassen.
Doch meist bleiben sie in dem sicheren Hafen, wo Daughter und Angelo über sie wachen. „Schon nach drei Tagen merken wir den Unterschied. Die Kinder finden zurück zu Freiheit, Sicherheit und Liebe – sie finden ins Leben zurück. Und manchmal auch ein Stück in ihre Kindheit.“
Bis zu drei Monaten, in Einzelfällen auch länger, können die Kinder und Jugendlichen im Zentrum wohnen. Und auch nach ihrer Rückkehr in ihre Familie oder nach ihrer Aufnahme durch eine Pflegefamilie erhalten sie weiterhin Unterstützung. Sozialarbeiter von World Vision besuchen sie dann regelmäßig am neuen Wohnort. „So fassen sie Stück für Stück Vertrauen. Denn sie merken, wie wichtig sie uns sind.“
Ehemalige Kindersoldaten brauchen gesicherte Hilfsprogramme und eine starke Betreuung. Dafür haben 18.750 Menschen unsere Petition unterzeichnet.