Bolivien - Ihre Hilfe wirkt

Gesundheit und Ernährung für Familien in Bolivien

Das Regional-Entwicklungsprojekt Tekove liegt im südöstlichen Tiefland Boliviens. Das Klima ist semiarid mit gelegentlichen Dürren und kargen Böden. Im Sommer steigen die Temperaturen auf bis zu 45 Grad, im Winter fallen sie auf bis zu minus vier Grad. Viele Familien haben insbesondere in der Trockenzeit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das Ziel des Gesundheitsprojektes ist die Förderung der Mutter-Kind-Gesundheit.


In diesem Bereich konnten wir dank Ihrer Hilfe schon viel bewirken: Die Kindersterblichkeit in der Projektregion ist seit 2007 um 35 Prozent zurückgegangen! Lesen Sie hier, welche Maßnahmen hierzu beigetragen haben.

Wasser Marsch!

World Vision hat im Bereich Wasser- und Sanitärversorgung zusammen mit der Gemeinde und den Familien die Sanierung eines Wassersystems mit Schwerkraft unterstützt. Menschen in 13 Dörfern haben nun Zugang zu sauberem Trinkwasser! Zur Instandhaltung der Anlage haben die Gemeinden ein Wasserkomitee gegründet. World Vision schulte die Mitglieder und stellte ihnen Werkzeuge und Transportmittel zur Verfügung. Dadurch wird das Wissen langfristig vor Ort verankert. Mit Familien, die nicht an die Wasserleitung angeschlossen werden konnten, hat World Vision Regenrinnen und Zisternen zum Sammeln von Regenwasser errichtet. Zur Verbesserung der Hygiene und zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten wurden neue Latrinen in sieben Schulen gebaut.

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Vielfältige Ernährung für gesunde Kinder

Ausreichende und ausgewogene Ernährung spielt für die gesunde Entwicklung von Kindern eine entscheidende Rolle. Die akute Unterernährung bei Kindern unter fünf Jahren ist von 19 Prozent (2009) auf 16 Prozent (2013) zurückgegangen. Die World Vision-Mitarbeiter haben Familien mit mangelernährten Kindern gezielt gefördert und beispielsweise gemeinsam Gemüsegärten angelegt sowie die Rinder- und Schafzucht unterstützt (für den Konsum von Milch und Fleisch). Dadurch verfügen die Familien über eine größere Vielfalt an Lebensmitteln für eine ausgewogene Ernährung. Außerdem haben sie auf praktische Weise gelernt, ihren Kindern vollwertige und nahrhafte Gerichte aus örtlich verfügbaren Lebensmitteln zu bereiten. Laut Evaluierungsergebnissen wenden 96 Prozent der geschulten Familien diese Ernährungspraktiken an. Die Nahrungsmittel sind jedoch noch nicht so vielfältig, dass die Kinder mit allen nötigen Nährstoffen versorgt werden können. Vielen Familien mangelt es zudem an Einkommen, um die gelernten Ernährungspraktiken anzuwenden.
Deshalb wird im Bereich Einkommensförderung und Landwirtschaft noch verstärkt daran gearbeitet, die Familien dabei zu unterstützen, ihre Kinder angemessen und ausgewogen ernähren zu können. Außerdem geht es darum, die Familien zu sensibilisieren, dass sie der Ernährung ihrer Kinder eine Priorität einräumen und einen angemessenen Anteil ihrer Ressourcen für eine regelmäßige und ausgewogene Ernährung der Kinder verwenden.

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Gesundheitsversorgung von Familien gewährleisten

Im Bereich Gesundheit sind die lokalen Behörden und Gesundheitszentren neben World Vision die einzigen Akteure im Projektgebiet. Um die Kindersterblichkeitsrate zu senken, hat der bolivianische Staat eine universelle Versicherung für (werdende) Mütter und Kleinkinder ins Leben gerufen, die eine adäquate Versorgung während der Schwangerschaft und im Kleinkindalter gewährleisten soll. In der Praxis ist die ländliche Bevölkerung leider oft trotzdem noch von vielen vorgesehenen Leistungen ausgeschlossen. World Vision setzt sich daher gemeinsam mit der Bevölkerung mittels Anwaltschaftsarbeit dafür ein, dass auch die Familien in Tekove Zugang zu diesen und weiteren staatlichen Leistungen bekommen.

Partnerschaft auf Augenhöhe

Ohnehin arbeitet World Vision in Tekove eng mit den lokalen Behörden zusammen, damit diese die Entwicklung ihrer Region langfristig selbst in die Hand nehmen können. Im Bereich Gesundheitsprävention unterstützt World Vision die Behörden etwa dabei, Schulungen für ehrenamtliche Helfer durchzuführen. Diese Gesundheitsbeauftragten sollen zu einer verbesserten
medizinischen Versorgung der Dorfbewohner beitragen, indem sie die Familien über Krankheitsvorbeugung aufklären, bei Hausbesuchen den Ernährungszustand der Kinder überprüfen und die Familien im Ernstfall an die Gesundheitszentren überweisen. Die Erhebung 2013 zeigt, dass 73 Prozent der Patienten, die eine Gesundheitseinrichtung aufsuchten, von den Gesundheitshelfern dorthin überwiesen wurden (1999: 63 Prozent). Gerade in abgelegenen Gebieten gibt es nicht immer Gesundheitsposten und die Wege bis zur nächsten Einrichtung sind weit. Durch die Anknüpfung an staatliche Strukturen wird die Nachhaltigkeit der Maßnahme (Ausbildung von Gesundheitshelfern) sichergestellt, damit die Familien langfristig einen besseren Zugang zu medizinischer Versorgung bekommen.

Die Kraft Ihrer Hilfe

1.
Die Kindersterblichkeit ist in der Projektregion seit 2007 um 35 % zurückgegangen ist.

2.
Die Sterblichkeitsrate konnte auf 11 je 1.000 Geburten gesenkt werden.

3.
Die Rate der Durchfallerkrankungen ist in den vergangenen sechs Jahren von 40,5 % auf 12 % gefallen.

4.
Heute haben etwa 64 % der Bevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser (2007: 58 %).