Erfolgreiche Projektübergabe in Rovieng, Kambodscha
2004 – 2020: World Vision-Patinnen und Paten haben Großes bewirkt
Wie Hilfe zur Selbsthilfe gelingt
Es ist soweit: Nach intensiver Vorbereitungszeit und vielen Schulungen übergibt World Vision die Arbeit in die Hände der Menschen in Rovieng. Die Kinder und ihre Familien wissen jetzt, wie sie die Entwicklung ihrer Region aus eigener Kraft voranbringen können. Ihre Lebensumstände und Perspektiven haben sich deutlich verbessert – dank unserer Patinnen und Paten!
Das haben Sie mit Ihrer Hilfe ermöglicht:
97 % der Kinder schließen die Grundschule ab
88 % der schwangeren Frauen haben ihr Kind in einem Gesundheitszentrum zur Welt gebracht
99 % der Patenkinder verfügen über eine Geburtsurkunde
So war die Situation in Rovieng zu Projektbeginn
Als World Vision mit der Arbeit begann, waren mehr als 50 % der Kinder unter fünf Jahren körperlich unterentwickelt. Das hatte zum einen damit zu tun, dass die Familien grundsätzlich zu wenig Nahrung zur Verfügung hatten. Außerdem wussten viele Mütter z. B. nicht, dass sie ihre Babys in den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich stillen sollen. Auch der Zugang zu sauberem Wasser war schlecht, darüber hinaus gab es nur wenig Toiletten. Krankheiten wie Durchfall oder Typhus waren weit verbreitet. Viele Kinder wurden gar nicht in der Schule angemeldet, weil die Eltern nicht wussten, wie wichtig Bildung für ihre Zukunft ist. Es gab allerdings ohnehin zu wenig Schulgebäude und nur wenig gut ausgebildete Lehrkräfte.
Vorher
Zu Projektbeginn gingen viele Kinder nicht in die Schule.
Zu Beginn waren die Familien stark auf Hilfsgüter angewiesen.
Nachher
Heute lernen viel mehr Kinder richtig lesen, schreiben und rechnen.
Heute ernten die Familien genug, um ihre Kinder gut ernähren zu können.
Ihr Patenkind, seine Familie und seine Region haben von Ihrer Hilfe profitiert
Die Lebensbedingungen der Kinder und Familien in Rovieng haben sich deutlich verbessert. Das haben Sie, liebe Patinnen und Paten, durch die Förderung unserer Maßnahmen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Einkommen sowie Kinderschutz ermöglicht.
In Rovieng gehen heute mehr Kinder in die Schule. Die Schüler brechen seltener die Schule ab, lernen richtig lesen, schreiben und rechnen. Viele beenden auch erfolgreich die Sekundarschule und weitere Bildungswege. Darüber hinaus gibt es 12 Vorschulen. Die Schulen sind besser mit Lehr- und Lernmaterialien ausgestattet und die Lehrkräfte sind in modernen Lehrmethoden geschult. Den Kindern stehen Bibliotheken, Kinderklubs und Lesecamps zur Verfügung. Die Eltern, Lehrkräfte und Führungspersonen wissen nun, wie wichtig z. B. Bildung, Hygiene sowie Kinderschutz sind. So setzen sich Kinder- und Jugendklubs sowie Kinderschutz-Komitees für die Kinder ein, Eltern gehen mit ihren Kindern liebevoller um und unterstützen sie beim Lernen. Patenkind Ratana wurde z. B. bis zum Abschluss der 12. Klasse mit Lernmaterial unterstützt. Sie war jedes Jahr Klassenbeste und vertrat ihre Mitschülerinnen und -schüler bei allen Schulveranstaltungen. Heute studiert sie an der Universität in Phnom Penh, um ihren Traum, Lehrerin zu werden, zu verwirklichen. Auch im Bereich Gesundheit hat sich einiges getan. Die Frauen und ihre Familien wissen nun, wie wichtig Untersuchungen vor und nach der Geburt sind und dass es viel sicherer ist, ihre Babys in einem Gesundheitszentrum mit Hilfe von geschulten Geburtshelferinnen und -helfern zur Welt zu bringen. Die Familien wurden auch zum Thema Ernährung geschult und wissen nun, wie wichtig das ausschließliche Stillen in den ersten Lebensmonaten ist und wie man Kinder mit nahrhaften Mahlzeiten versorgt. Heute gibt es in Rovieng viel weniger unterernährte Kinder. Außerdem haben die Familien einen besseren Zugang zu sauberem Trinkwasser und Latrinen. Vor allem die Kinder leiden seltener an Durchfall.
Ab sofort nehmen die Familien die Entwicklung ihrer Heimat selbst in die Hand. Herzlichen Dank, dass Sie Ihr Patenkind, seine Familie und sein Dorf auf der Reise in eine bessere Zukunft begleitet haben!
Die wichtigsten Maßnahmen der vergangenen Jahre
Bildung
- 73 % der Kinder berichten, dass sie von ihren Eltern bei Schularbeiten mehr unterstützt werden als früher
- 98 % der Kinder werden in der Grundschule eingeschult (2011: 71%)
- 97 % der Kinder wechseln von der Grundschule in die Sekundarstufe
- 97 % der Kinder schließen die 6. Klasse ab
- 84 % der Kinder schließen die 9. Klasse ab
- 420 Eltern/Betreuuerinnen und Betreuer haben ihr Wissen erweitert, um das Lernen von Kindern im Grundschulalter zu unterstützen und zu fördern
- 105 Schulkomitees arbeiten an Grundschulen, um die Lernergebnisse und die Schulleitung zu unterstützen
- 12 Vorschulen in Zusammenarbeit mit den Behörden eingerichtet (2004 gab es gar keine Vorschulen),
- 95 % der Kinder zwischen 3 und 5 Jahren (darunter Kinder mit Behinderungen) können in die Vorschule gehen und werden dort auf die Schule vorbereitet
- 198 Grundschullehrkräfte in Lehrmethoden geschult
- 859 Schüler der Klassen 1-3 können lesen, 82 % der Schüler in der 1. Klasse haben das Schuljahr erfolgreich abgeschlossen, 88 % der Schüler in der 2. Klasse haben das Schuljahr erfolgreich abgeschlossen, 88 % der Schüler in der 3. Klasse haben das Schuljahr erfolgreich abgeschlossen, u. a. weil 89 geschulte Lehrkräfte der Klassen 1 bis 3 Lehrmethoden zum Lesen einsetzen
- 22 Grundschulen und 11 Bibliotheken in Zusammenarbeit mit Partnern saniert
- 13 Kinderklubs und 10 Lesecamps eingerichtet
- 410 Kinder, die regelmäßig die Kinderklubs besuchten, haben die Grundschule abgeschlossen
- 1.121 Schulkinder wurden an 11 Schulen beim Lesenlernen unterstützt
Gesundheit, Ernährung und Hygiene
- 15 Kampagnen zu regelmäßigen Impfungen, Vitamin A-Gaben sowie Entwurmungen von Kindern untern 5 Jahren durchgeführt
- 66 % der Schwangeren nehmen vorgeburtliche Untersuchungen wahr
- 88 % der Frauen haben ihr Kind in einem Gesundheitszentrum zur Welt gebracht
- 77 % der Neugeborenen werden innerhalb der ersten sechs Monate gestillt, ein Großteil der Kleinkinder werden auch später ausschließlich gestillt bzw. erhalten angemessene Nahrung
- 1.293 Kinder im Alter bis 5 Jahre wurden auf Unterernährung untersucht
- 1.610 Familien verfügen über Latrinen und eine saubere Umgebung um ihr Haus herum
- 95 % der Grundschulen verfügen über Latrinen
- 2.615 Schulkinder zu Hygienemaßnahmen wie dem Händewaschen sensibilisiert, 1.615 Schüler gaben an, dass sie Hygienemaßnahmen sowohl zu Hause als auch in der Schule umsetzen
- 23 Schulen mit Handwascheinrichtungen ausgestattet
- 535 Handwascheinrichtungen stehen in Bildungseinrichtungen zur Verfügung
- 363 Wasserkomitees gegründet
- 282 Pumpbrunnen, 3 Wasserzuleitungen, 1 Wasseraufbereitungsanlage, 29 Wasserbecken, 577 Wasserfilter, 121 Regenwasserauffangbehälter, 18 Schullatrinen, 1.078 Wasserkrüge in Zusammenarbeit mit den Behörden gebaut oder saniert
Einkommen
- 5 landwirtschaftliche Kooperativen setzen sich für eine nachhaltige Produktion und eine Sicherung der Lebensunterhalte ein
- 23 Spargruppen mit 364 Mitgliedern sind funktionsfähig und wurden zur Einkommensschaffung/Wichtigkeit von einer Berufsausbildung sensibilisiert
Kinderschutz
- 13 Jugend- und Kinderklubs gegründet
- 10 Lesecamps eingerichtet
- 13 Kirchen in den Dörfern setzen sich für das Kindeswohl ein
- 493 Kinderschutzprotokolle vereinbart und unterzeichnet, um die Interessen von Kindern und den Kinderschutz durch die Interaktion mit allen Akteuren und Mechanismen des Kinderschutzes zu fördern
- 99 % der Patenkinder verfügen über eine Geburtsurkunde
- 93 % der Kinder und Jugendlichen in Kinderklubs wissen, wie sie Bedrohungen des Kinderschutzes erkennen und sich selbst schützen können
Beispiel Bildung:
So wirkt sich Ihre Hilfe aus
Aktivität:
Eltern, Betreuer und Gemeindemitglieder zur Wichtigkeit von Bildung und der Unterstützung des Lernens der Kinder sensibilisiert.
Leistung:
Die Kinder haben einen besseren Zugang zu Bildung.
Direkte Wirkung:
Die Kinder werden von ihren Eltern in der Schule angemeldet und von ihnen beim Lernen unterstützt, u. a. indem sie zu Hause den Raum und die Zeit zum Lernen bekommen.
Indirekte Wirkung:
Die Kinder lernen lesen, schreiben und rechnen, schließen die Grundschule oder auch weiterführende Schulen ab und erhalten damit die Grundlagen für ein eigenes Einkommen, um sich und ihre Familie ein Leben lang zu versorgen.