Erfolgreiche Projektübergabe in Yaulí, Peru
2007 – 2022: World Vision-Patinnen und -Paten haben Großes bewirkt
Wie Hilfe zur Selbsthilfe gelingt
Es ist soweit: Nach intensiver Vorbereitungszeit und vielen Schulungen übergibt World Vision die Arbeit in die Hände der Menschen in Yaulí. Die Kinder und ihre Familien wissen jetzt, wie sie die Entwicklung ihrer Region aus eigener Kraft voranbringen können. Ihre Lebensumstände und Perspektiven haben sich deutlich verbessert – dank unserer Patinnen und Paten!
Das haben Sie mit Ihrer Hilfe ermöglicht:
79 % der Familien haben Zugang zu Strom (zu Projektbeginn: 43 %)
86 % der schwangeren Frauen haben Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch genommen
91 % der Familien setzen sich dafür ein, dass ihre Kleinkinder mindestens einmal in der Woche besonderen Förderunterricht erhalten (zu Projektbeginn: 49 %)
So war die Situation in Yaulí zu Projektbeginn
Am Anfang war die Versorgungslage in Yaulí verheerend. Ca. 88 % der Kinder lebten unterhalb der Armutsgrenze. Die Kinder- und Müttersterblichkeit waren hoch und viele Kinder litten an Blutarmut sowie Durchfall- und Atemwegserkrankungen. Das Betreuungsangebot für Schwangere war unzureichend und acht von zehn Frauen berichteten von Problemen bei der Suche nach medizinischer Versorgung. Viele Familien lebten auf engem Raum zusammen, wobei häufig die Trink- und Abwasserversorgung ausfiel. Der mit Abstand größte einkommensschaffende Sektor ist die Landwirtschaft, in der besonders die Viehzucht eine große Rolle spielt. Aus Mangel an Zukunftsaussichten blieb vielen Familien und Jugendlichen nur die Migration in Großstädte als einziger Option. Die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen war durch all diese Probleme stark gefährdet.
Vorher
Nachher
Ihr Patenkind, seine Familie und seine Region haben von Ihrer Hilfe profitiert
Die Lebensbedingungen der Kinder und Familien in Yaulí haben sich deutlich verbessert. Das haben Sie, liebe Patinnen und Paten, durch die Förderung unserer Maßnahmen in den Bereichen Wasser, Landwirtschaft und Einkommen sowie Bildung ermöglicht.
In Yaulí sind die Grundbedürfnisse der Familien mittlerweile weitestgehend gedeckt. Auch die Bildungssituation für Kinder und Jugendliche ist besser geworden. Die Behörden sowie lokalen Akteurinnen und Akteure sind für Bedürfnisse der Bevölkerung sensibilisiert, und viele Fortschritte wurden auch durch nationale Programme deutlich unterstützt, so dass es zu Synergien kommen konnte. Die häusliche Gewalt, die oft gegen Frauen und Kinder ausgerichtet ist, ist noch eine Herausforderung im Projektgebiet, die durch die Pandemie zugenommen hat. Trotzdem sind die Anzahl der Fälle in Yaulí im Gegensatz zu anderen Bezirken in der Region deutlich niedriger. Darüber hinaus gibt es funktionale Gemeindegruppen, die bei solchen Fällen wissen, wie man vorgeht. Eltern, Lehrkräfte, Behörden und unterschiedliche Gremien, aber auch vor allem Kinder und Jugendliche wissen jetzt, wie Probleme identifizierbar sind. Sie können sich austauschen und aus eigener Motivation die richtigen lokalen Institutionen aufsuchen, um Lösungswege für die verschiedenen Herausforderungen zu finden.
Die wichtigsten Maßnahmen der vergangenen Jahre
Wasser
- Schulungen für Familien und Gemeinden zum richtigen Umgang mit lebenswichtigen Ressourcen
- Fortbildungen in den Bereichen Wassergewinnung und Verwaltung und Wartung von Trinkwassersystemen
- Bereitstellung der erforderlichen Materialien für die Reinigung der Trinkwassersysteme
- Installation von Latrinen und Waschgelegenheiten
- Förderung der Anerkennung der Wasser-Verwaltungs-Komitees durch die Bezirksverwaltung von Yaulí
- Schulungen für Behörden über die Wichtigkeit präventiver Gesundheitsmaßnahmen wie Händewaschen und sauberes Wasser sowie der essenziellen Bedeutung guter Ernährung, insbesondere im Kleinkindalter
Einkommen und Landwirtschaft
- Vernetzung staatlicher und privater Organisationen zur Förderung der lokalen wirtschaftlichen Entwicklung
- Fortbildungen für Familien zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion und zur Erhöhung der Ernteerträge
- Aufbau eigener Gärten zum Anbau von Beeren und grünem Blattgemüse für alle Familien
- Einsatz moderner und nachhaltiger Landwirtschaft, wie z. B. Phyto-Zelten zum Schutz der Pflanzen vor Frost und Hagel
- Unterstützung von Kleinunternehmen wie z. B. Webereien zur Sicherung des Familieneinkommens
Bildung
- Für Kinder unter 5 wurden Sensibilisierungskurse und Schulungen mit Eltern gemacht, damit sie lernen, ihre Kinder in ihrer Grob- und Feinmotorik zu fördern
- Mit geschulten Freiwilligen Vorschulkinder in den Kindergärten fürs Lesen zu animieren
- Bei Kindern zwischen 6 und 11 Jahren Leseverständnis zu üben und Lehrkräfte zu schulen, damit sie mit innovativen Lernmethoden die Begabungen der Kinder fördern
- Zur Stärkung der Jugend wurden Berufsbildungs-Schulungen angeboten, und auch diese dazu angeregt, in organisierter Form ihre Rechte und Möglichkeiten geltend zu machen, um bei Institutionen und Behörden Gehör zu finden.
- Gemeinsam mit der Bezirksverwaltung wurden Ausbildungsmöglichkeiten angeboten in Gastronomie, Bäckerei, Konditorei, Schreinerei
Beispiel Wasser:
So wirkt sich Ihre Hilfe aus
Aktivität:
Zugang zu sauberem Wasser und Kanalisation für die Familien verbessern.
Leistung:
Unter Fachanleitung und mit Beteiligung der Projektbegünstigten wurden Wasserreservoirs, Kanäle und Waschbecken gebaut. Außerdem wurden Wasser-Verwaltungs-Komitees organisiert und geschult. Sie sind von der Gemeinde und lokalen Verwaltung anerkannt.
Direkte Wirkung:
Die Familien haben sauberes Wasser zu Hause, Kenntnisse aus den Schulungen zu Hygiene können in die Praxis umgesetzt werden. Die Lebensmittel werden hygienisch zubereitet.
Indirekte Wirkung:
Fälle von Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern unter 5 Jahren konnten gesenkt und die generelle Entwicklung von Kindern verbessert werden.