Erfolgreiche Projektübergabe Bayankhoshuu, Mongolei
1999 – 2020: World Vision-Patinnen und Paten haben Großes bewirkt
Wie Hilfe zur Selbsthilfe gelingt
Es ist soweit: Nach intensiver Vorbereitungszeit und vielen Schulungen übergibt World Vision die Arbeit in die Hände der Menschen in Bayankhoshuu. Die Kinder, ihre Familien und die Gemeinschaft wissen jetzt, wie sie die Entwicklung ihrer Region aus eigener Kraft voranbringen können. Ihre Lebensumstände und Perspektiven haben sich deutlich verbessert – dank unserer Patinnen und Paten!
Das haben Sie mit Ihrer Hilfe ermöglicht:
95 % der Kinder sind ausreichend ernährt und entwickeln sich gut (2000: 70 %)
100 % der Familien können sauberes Trinkwasser nutzen (2013: 49 %)
89 % der Kinder werden in die Grundschule eingeschult (2006: 39 %)
So war die Situation in Bayankhoshuu zu Projektbeginn
Als World Vision 1999 die Arbeit aufnahm, starben viele Kinder an Lungenentzündungen und Unterernährung. Viele Familien waren bitterarm und konnten ihre Kinder kaum mit dem Nötigsten versorgen. Viele Eltern waren arbeitslos. Diese Perspektivlosigkeit, gepaart mit zu viel Alkoholkonsum der Väter, führte dazu, dass Gewalt in den Familien keine Seltenheit war. Fälle von Kindesmissbrauch wurden aber nicht richtig gemeldet. Aus diesem Grund war Kinderschutz ein zentrales Thema während unserer Arbeit mit den Familien in Bayankhoshuu.
Vorher
Zu Projektbeginn waren die Latrinen der Familien heruntergekommen und unhygienisch.
Früher lagen viele Felder brach.
Zu Projektbeginn waren die Häuser teilweise unbewohnbar.
Nachher
Heute sind die Latrinen sicher und sauber.
Heute ernten die Familien genug, um ihre Kinder zu ernähren.
Heute haben die Familien sichere und warme Jurten, in denen sie leben.
Ihr Patenkind, seine Familie und seine Region haben von Ihrer Hilfe profitiert
Durch Ihre Unterstützung konnte die Lebenssituation der Kinder und Familien in Bayankhoshuu nachhaltig verbessert werden. Dank Ihrer Hilfe konnten wir den Menschen insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Einkommen und Kinderschutz helfen.
Wir haben die Eltern z. B. darüber informiert, wie wichtig die ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil für die Entwicklung der Kinder ist. Dank verschiedener Maßnahmen konnten wir unterernährte Kinder wieder aufpäppeln. Im Bereich Bildung haben wir einen Kindergarten eingerichtet und die Einführung eines Vorschulprogramms gefördert, damit die Kinder gut vorbereitet eingeschult werden. Darüber hinaus haben wir die Lehrkräfte geschult und Lehrpläne eingeführt, um die Qualität des Unterrichts zu verbessern. Außerdem haben wir Kinder und Jugendliche darin bestärkt, sich aktiv für ihre Belange einzusetzen. Kindern, die Opfer von Gewalt geworden sind, haben psychosoziale Unterstützung erhalten und wurden umfassend betreut. Die Bäuerinnen und Bauern haben wir zu modernen Anbaumethoden geschult, damit sie mehr ernten können.
Ab sofort nehmen die Familien die Entwicklung ihrer Heimat selbst in die Hand. Herzlichen Dank, dass Sie Ihr Patenkind, seine Familie und die gesamte Region auf der Reise in eine bessere Zukunft begleitet haben!
Die wichtigsten Maßnahmen der vergangenen Jahre
Bildung und Kinderschutz
- Ein Kindergarten wurde eingerichtet und ein Vorschulprogramm gestartet
- 10.000 Kinder nahmen am Vorschulprogramm teil
- Lehrkräfte wurden zu modernen Unterrichtsmethoden geschult
- Lehrpläne zur Verbesserung der Unterrichtsqualität wurden eingeführt
- 400-500 Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren haben jährlich an Kompetenzschulungen zu Kommunikation, Selbstbewusstsein, Kinderrechte, etc. teilgenommen
- 980 Kinder, die Opfer von Gewalt waren, haben Zugang zu Sozialdienstleistungen und psychosoziale Unterstützung erhalten
- 46.000 Kinder wurden darin geschult, welche Rechte sie haben
- 52.400 Eltern, Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte wurden zu guter Elternschaft und positiven Beziehungen geschult
- 35.000 Kinder wurden mit Schulmaterialien unterstützt
- 25 Klassenräume, Sporthallen und Kunsthallen wurden saniert
Einkommen
- 57 Spargruppen wurden gegründet.
- 1.130 Bäuerinnen und Bauern wurden in modernen Anbautechniken geschult
- 3.670 Personen wurden in den Bereichen Finanzen und Management geschult
- Die Beziehungen zwischen Erzeugern und lokalen Unternehmen wurden gestärkt
- Schulungen für Unternehmer wurden durchgeführt
- Katastrophenschutzpläne wurden in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern eingeführt und die Regierung bei ihren Katastrophenstrategien unterstützt
- 8.250 Eltern und Kinder wurden zu den Katastrophenschutzplänen geschult
- 1.200 Arbeitslose absolvierten eine Ausbildung
- 3.600 Familien profitierten von der Anlegung von Gemüsegärten
- 750 Familien erhielten Mikrokredite
Gesundheit und Hygiene
- 25.000 unterernährte Kinder zwischen 6 und 23 Monaten wurden mit Mikronährstoffen und Vitaminen aufgepäppelt
- Mehr als 7.000 Eltern und Erziehungsberechtigte wurden zur Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung und gesunder Lebensweise geschult
- Partnerschaften wurden mit Gesundheitseinrichtungen eingegangen, um schutzbedürftigen Müttern Zugang zu den Einrichtungen zu verschaffen
- 7.630 bedürftige Familien erhielten Nahrungsmittelhilfe, Kohle zum Heizen und Kleidung
- 22.800 schwangere Frauen und Eltern von Kindern in Gesundheitsstationen wurden in Mutter- und Kind-Gesundheit sowie Ernährung geschult
- 23.000 Familien wurden in einfachen Hygieneregeln geschult
- Sieben Wassertanks und 500 Latrinen für die Familien wurden errichtet
- Gesundheitsstationen wurden mit Mobiliar sowie Handschuhen, Kittel, Mundschutz ausgestattet
Beispiel Kinderschutz:
So wirkt sich Ihre Hilfe aus
Aktivität:
Organisation und Durchführung von verschiedenen Veranstaltungen, um Familien, Lehrkräfte und Regierungsmitglieder für Kinderschutz zu sensibilisieren; Einrichtung einer Kinder-Helpline, bei der die Kinder nur 108 an einem beliebigen Telefon wählen müssen, um direkt mit einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter verbunden zu werden, die/der am anderen Ende für Hilfe bereit steht.
Leistung:
Mehr Menschen wissen jetzt, wie wichtig ein wirksames Kinderschutzsystem ist und wie die Kinder zu schützen sind. Auch die Kinder wissen, wie sie sich selbst und andere schützen können.
Direkte Wirkung:
Neben Freiwilligen engagieren sich die Familien für den Kinderschutz; Das Team des Kinder-Helpline-Zentrums leistet den Opfern von Kindesmissbrauch Hilfe und bringt die schutzbedürftige Kinder in ein in das Zentrum, wo die Kinder physische und psychologische Unterstützung erhalten. Außerdem wird mit den Eltern gearbeitet, um zu klären, ob das Kind wieder zurück in die Familie kann.
Indirekte Wirkung:
Mehr als 5.200 Erwachsene kennen jetzt Alternativen zur körperlichen und emotionalen Bestrafung. 5.300 Jugendliche profitieren von einem psychologischen Dienst in der Schule.