Erfolgreiche Projektübergabe in Matsanjeni, Eswatini
2006 – 2022: World Vision-Patinnen und -Paten haben Großes bewirkt
Wie Hilfe zur Selbsthilfe gelingt
Es ist soweit: Nach intensiver Vorbereitungszeit und vielen Schulungen übergibt World Vision die Arbeit in die Hände der Menschen in Matsanjeni. Die Kinder und ihre Familien wissen jetzt, wie sie die Entwicklung ihrer Region aus eigener Kraft voranbringen können. Ihre Lebensumstände und Perspektiven haben sich deutlich verbessert – dank unserer Patinnen und Paten!
Das haben Sie mit Ihrer Hilfe ermöglicht:
91 % der Kinder besitzen eine Geburtsurkunde (zuvor: 23 %)
89 % der Kinder haben keine Probleme mehr mit Durchfall (zuvor 82 %)
96 % der Jugendlichen geben an, riskantes Verhalten im Zusammenhang mit HIV und Aids zu vermeiden (zuvor: 56 %)
So war die Situation in Matsanjeni zu Projektbeginn
Zu Beginn der Projektarbeit war HIV und Aids ein großes Problem. Daraus folgte, dass viele Menschen daran starben und es viele Waisenkinder gab, die sich eigeständig um ihre Geschwister kümmern mussten. Es gab auch nur eine Gesundheitseinrichtung, die nächste Wasserstelle war weit entfernt und viele Kinder litten an Unterernährung. Die Mehrheit der Familien hatte darüber hinaus keine Arbeitsstelle, mit der sie ihre Familien ernähren konnten.
Vorher
Früher mussten die Familien ihr Wasser an Stellen wie dieser holen.
Nachher
Heute gibt es Wasserstellen wie diese und die Familien sowie die Kinder können sauberes Wasser nutzen.
Ihr Patenkind, seine Familie und seine Region haben von Ihrer Hilfe profitiert
Die Lebensbedingungen der Kinder und Familien in Matsanjeni haben sich deutlich verbessert. Das haben Sie, liebe Patinnen und Paten, durch die Förderung unserer Maßnahmen in den Bereichen Gesundheit, Einkommen, Ernährung, Wasser und Hygiene sowie Bildung und Kinderschutz ermöglicht.
Das Leben der Kinder hat sich über die Laufzeit des Projekts zum Positiven gewandelt. Die verschiedenen Projektinterventionen haben der Mehrheit der Kinder ermöglicht, ihre Träume zu verwirklichen. Mittlerweile haben die Familien einen besseren Zugang zu Gesundheitseinrichtungen und sauberem Wasser. Außerdem wurden Arbeitsstellen geschaffen, mit denen die Menschen genug verdienen, um ihre Familien zu ernähren. Das führt dazu, dass insbesondere die Kinder genug zu essen haben. Darüber hinaus haben die Maßnahmen im Bereich Gesundheit dazu geführt, dass im Vergleich zu Projektbeginn weniger Kinder und Mütter sterben. Auch die Lernbedingungen der Kinder wurden verbessert. Die Schulen wurden bei der Renovierung unterstützt und mit Möbeln ausgestattet, um die Kinder unter besseren Bedingungen unterrichten zu können. Da das Projekt nun zu Ende geht, sind die Familien in Matsanjeni bereit, die Entwicklung ihrer Heimat selbstständig fortzusetzen.
Die wichtigsten Maßnahmen der vergangenen Jahre
Gesundheit
• 5.120 Schülerinnen und Schüler wurden zu HIV und Aids geschult
• 13 Gesundheitsklubs wurden eingerichtet, um die Jugendlichen über sexuelle Gesundheit sowie die Risiken von HIV und Aids aufzuklären
• 828 Frauen wurden in den Bereichen Gesundheit und Ernährung geschult (Diversifizierung der Nahrungsmittel, Planung von Mahlzeiten zur Verbesserung der Kinderernährung)
• 7 Pflegestellen wurden eingerichtet, um den Zugang zu Gesundheitsdiensten zu verbessern
• 300 Gesundheitsarbeiterinnen und -arbeiter sowie häusliche Pflegekräfte wurden in Erster Hilfe geschult
Einkommen und Ernährung
• 400 Hinterhofgärten wurden angelegt, in denen die Familien Gemüse anbauen, um die Ernährung der Kinder zu verbessern
• Schaffung von einkommensschaffenden Aktivitäten, einschließlich Ziegenprojekte, Obstbäume, Geflügelzucht, Schweine- und Viehzucht. Dies ermöglichte 430 Familien, ihr Einkommen durch die Entwicklung von Kleinstunternehmen zu steigern
• Auch andere landwirtschaftliche Aktivitäten wurden unterstützt, wie z. B. die von den Landwirtinnen und -wirten betriebene natürliche Regeneration und die konservierende Landwirtschaft, um den Familien zu helfen, einige der durch den Klimawandel verursachten Verschlechterungen (Bodendegradation, Bodenunfruchtbarkeit und -erosion, Verlust der biologischen Vielfalt usw.) abzumildern und sich daran anzupassen
Wasser und Hygiene
• 1.380 Familien wurden beim Zugang zu sauberem Wasser unterstützt
• 1.800 Familien wurden mit Latrinen ausgestattet
• Um das Wissen und die Praxis der richtigen Hygiene und sanitären Verhältnisse zu verbessern, wurden 5.600 Erwachsene und 3.900 Kinder in sanitären und hygienischen Praktiken geschult
• Außerdem wurden 8 Schulen mit dem Bau von Latrinen für Jungen und Mädchen unterstützt
Bildung und Kinderschutz
• An 7 Schulen wurden die Klassenzimmer saniert
• 10 Schulen wurden mit Möbeln ausgestattet
• 8 Schulen erhielten Latrinen für Jungen und Mädchen
• 24 Häuser wurden für Waisen und verletzliche Kinder gebaut
• 3.380 Eltern, Betreuerinnen und Betreuer sowie weitere Personen wurden für den Kinderschutz sensibilisiert
Beispiel Bildung:
So wirkt sich Ihre Hilfe aus
Aktivität:
Bau eines Brunnens im Dorf
Leistung:
Familien haben Zugang zu sauberem Trinkwasser nicht weit von ihrem Haus.
Direkte Wirkung:
Kinder und Frauen müssen nicht mehr kilometerweit laufen, um Wasser zu holen, und die gesamte Bevölkerung wird nicht mehr durch verschmutztes Wasser krank.
Indirekte Wirkung:
Kinder können die eingesparte Zeit nutzen, um sich z. B. auf die Schule zu konzentrieren, die Frauen können die eingesparte Zeit für einkommensschaffenden Tätigkeiten nutzen.
Sauberes Wasser für die Familien in Mnyatsi
Viele Jahre lang mussten die Familien in Mnyatsi in der Projektregion Matsanjeni verunreinigtes Wasser aus einem kleinen Damm nutzen, aus dem Rinder, Ziegen und Esel tranken. Dadurch waren die Familien, insbesondere die Kinder, Wasser übertragbaren Krankheiten und Hautproblemen ausgesetzt.
„Es war nie einfach, verunreinigtes Wasser zu trinken, von dem man genau wusste, dass man sich damit Krankheiten einfangen konnte, aber zum Glück hat World Vision gehandelt und dafür gesorgt, dass wir mit sauberem Wasser versorgt werden“, berichtet Siphesihle.
„Als ich aufwuchs, musste ich selbst an Wochentagen eine sehr lange Strecke laufen, um Wasser zu holen. Unter der Woche musste ich morgens Wasser holen, was dazu führte, dass ich zu spät in der Schule ankam. Selbst wenn ich versuchte, nachmittags Wasser zu holen, kam ich immer sehr spät und müde nach Hause, so dass ich meine Hausaufgaben und Schularbeiten nicht rechtzeitig erledigen konnte. Das Wasserholen am sehr weit entfernten Staudamm beeinträchtigte nicht nur mein schulisches Leben, sondern brachte mich auch in die Gefahr, vergewaltigt zu werden. Denn wenn ich nachmittags Wasser holen ging, kam ich erst nach Hause, als es bereits dunkel war. Außerdem führte das verunreinigte Wasser, das wir holten, dazu, dass wir Krankheiten bekamen, die durch Wasser übertragen wurden, so dass wir immer wieder Krankenhäuser aufsuchen mussten und Geld verschwendeten“, so Siphesihle weiter.
World Vision kam ihnen zu Hilfe und errichtete ein Wasserleitungssystem, das den Menschen den Zugang zu sauberem Wasser erleichtert. Dieses System kommt 44 Familien mit insgesamt 264 Personen zugute.
Infolgedessen haben die meisten Familien jetzt Hinterhofgärten, in denen sie ihr eigenes Gemüse anbauen. Für viele Familien ist dies eine Erleichterung, und die Kinder und ihre Eltern essen nun gesunde Mahlzeiten. Die Eltern können nun ihr Geld sparen, da die Zahl der durch Wasser übertragenen Krankheiten zurückgegangen ist.
„Die Versorgung der Familien mit sauberem Wasser durch World Vision hat uns Kindern sehr geholfen, denn so konnten wir uns voll und ganz auf den Unterricht konzentrieren und unsere schulischen Leistungen verbesserten sich, so dass wir nun an verschiedenen Universitäten im Königreich Eswatini eingeschrieben sind“, berichtet Siphesihle.
Dieses Wasserprojekt ist eines der Systeme, die World Vision mit Hilfe von World Vision Deutschland im Projekt Matsanjeni gebaut hat. In diesem Gebiet herrschte Wasserknappheit, was ein Gesundheitsproblem für die Menschen und die Kinder darstellte. Durch dieses Wasserprojekt haben nun 7.000 Menschen, darunter auch Kinder, Zugang zu sauberem Wasser“, sagt Thabani Mnisi, einer der Projektmitarbeiter.