Projektübergabe in Bundi, Indien
2013 – 2023: World Vision-Patinnen und Paten haben Großes bewirkt
Mit Ihrer Hilfe ist in den vergangenen Jahren viel erreicht worden. Unterernährte Kinder konnten ihr Normalgewicht erreichen, Kinder haben an Gesundheitsprogrammen teilgenommen und mehr Kinder denn je besuchen die Grundschule. Ihre Lebensumstände und Perspektiven haben sich deutlich verbessert – dank unserer Patinnen und Paten!
Das haben Sie mit Ihrer Hilfe ermöglicht:
58,7 % der Mütter stillen Ihre Neugeborenen ausschließlich mit Muttermilch, was auf lange Sicht gesünder für die Kinder ist (vorher: 28,17 %).
71,67 % der Haushalte erhalten sauberes Trinkwasser (vorher: 45,99 %),
46,94 % der Haushalte haben Zugang zu Sozialschutzmechanismen bzw. Sicherheitsnetzen (vorher: 24,08 %),
So war die Situation in Bundi zu Projektbeginn
Bundi liegt im Norden Indiens im Bundesstaat Rajasthan etwa 473 km südlich der Hauptstadt Neu-Delhi. Die meisten Familien lebten von dem, was sie selbst anbauen, etwa Weizen und Mais. Oft besaßen sie jedoch keine eigene Anbaufläche. Zwischen Juni und Oktober sorgen starke Monsunregen regelmäßig für Überschwemmungen. In der Projektregion waren sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen Mangelware. Gesundheitsstationen lagen oft weit weg und waren zudem schlecht ausgestattet. Das hatte zur Folge, dass etwa 40 % der Kinder unterernährt und sehr krankheitsanfällig waren, unter anderem auch wegen des fehlenden Impfschutzes. Generell stellen Frauen und Kinder in der indischen Gesellschaft die schwächste Gruppe dar. Frauen wurden diskriminiert und Mädchen aus der Schule zurückgehalten. Stattdessen mussten sie schon früh Aufgaben innerhalb der Familie übernehmen, wie ihre Geschwister versorgen, Wasser holen, waschen und Essen zubereiten. Dementsprechend war Kinderarbeit ein großes Problem im Bezirk.
So haben Ihr Patenkind, seine Familie und seine Region von Ihrer Hilfe profitiert
Nachdem die Gemeindemitglieder auf ihren Anspruch auf staatliche Hilfe und den Zugang zu staatlichen Einrichtungen hingewiesen wurden, haben sie diesen geltend gemacht. Dadurch hat sich sowohl die medizinische als auch die sanitäre Versorgung deutlich verbessert. Familien, deren Kinder einst von der Bildung ausgeschlossen waren, sind nun in der Lage, die Bildung ihrer Kinder zu verbessern bzw. sie überhaupt zur Schule zu schicken. Mehrere Aufklärungskampagnen zu Themen wie nährreicher und altersgerechter Ernährung, Vorbeugung von Kinderkrankheiten sowie Hygiene und Sauberkeit verhalfen den Familien und Kindern zu einem weitaus besseren Gesundheitszustand. Dank Kinderschutzgruppen, Kinderclub und Kinderschutzeinheit wachsen Kinder nicht nur in einem geschützteren Umfeld auf, sondern sie lernen auch neben der Schule allerhand Nützliches für den Alltag und ihre Zukunft.
Die wichtigsten Maßnahmen der vergangenen Jahre
Gesundheit und Ernährung
- Gefährdete Haushalte mit unterernährten Kindern, schwangeren Frauen und stillenden Müttern wurden mit Lebensmittelkörben unterstützt, um die Ernährungsvielfalt zu verbessern und ausgewogene Mahlzeiten zu erhalten.
- 100 % der schwangeren Frauen und jungen Mütter nahmen an Gesundheits- und Ernährungsberatungen teil (einschließlich Hausbesuchen), sodass die Mütter besser darauf vorbereitet sind, ihren Babys zu helfen, gesund und stark aufzuwachsen.
- Vier Stadtteile verfügen nun über ein sicheres Abfallentsorgungssystem, das dazu beiträgt, die Umwelt sauber zu halten und die Verbreitung von Krankheiten einzudämmen.
- Fast die Hälfte der Familien, die am Programm für extrem arme Haushalte teilgenommen haben, erhielten Unterstützung in Form von Bargeld und Lebensmitteln, damit sie den täglichen Bedarf ihrer Kinder decken können.
Nachhaltige Lebensgrundlagen
- Eltern und Betreuer wurden darin geschult, wie man einen heimischen Gemüsegarten anlegt und nahrhafte Mahlzeiten zubereitet. Zudem erhielten sie Saatgut, um verschiedene eigene Gemüsesorten anzubauen.
- 16 neue Wasserhähne an Wasserentnahmestellen wurden installiert, sodass mehr Kinder und ihre Familien sauberes, keimfreies Wasser trinken können.
- Acht Stadtteile verfügen über einen aktualisierten Katastrophenplan, der die lokalen Bedrohungen und die Möglichkeiten zur Rettung von Menschenleben und Eigentum im Krisenfall aufzeigt.
Kinderschutz und Kinderrechte
- Es wurden 330 Kindergruppen mit 8.896 Kindern gegründet, in denen Kinderrechte, Kinderschutzfragen, Sicherheitsmethoden und der Meldemechanismus für Kinderschutzfragen im Mittelpunkt standen.
- 8.936 Mädchen und Jungen sind Mitglied einer Kindergruppe, in der sie Lebenskompetenzen erlernen und üben, um sich und andere vor Missbrauch zu schützen.
- 3.257 Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren nahmen an Workshops zu Lebenskompetenzen teil und lernten, wie sie sich selbst schützen, ihre Gefühle kontrollieren und ihre Ideen mit anderen teilen können.
- 368 Betreuer lernten im Rahmen eines Elternkurses, wie sie ihre Kinder erziehen können, damit mehr Mädchen und Jungen in einem sicheren, liebevollen und fürsorglichen Zuhause aufwachsen können.
Beispiel Wasser: So wirkt sich Ihre Hilfe aus
Aktivität:
In den Gemeinden wurden Wasserhähne installiert, und Mütter sowie Betreuer wurden im Handwaschtraining geschult.
Leistung:
Die Gemeindemitglieder können sich die Hände regelmäßiger mit sauberem Wasser waschen.
Direkte Wirkung:
Mütter und Betreuer können die Bedeutung des Händewaschens und seinen Zusammenhang mit der besseren Gesundheit und dem Wachstum ihrer Kinder verstehen.
Indirekte Wirkung:
Frauen und Mädchen sparen Zeit, die für die Wasserbeschaffung aus der Ferne aufgewendet wurde, und können sich vermehrt um die Familie kümmern oder andere Aufgaben erledigen.
Monikas (Erfolgs)Geschichte
„Hallo, ich heiße Monika, bin ein 11-jähriges Patenmädchen und gehe in die 6. Klasse. Ich lebe zusammen mit meinen Eltern und meinen beiden Geschwistern in einem abgelegenen Dorf. In der Schule war ich früher sehr zurückhaltend und saß meistens in der hintersten Reihe. Ich hatte nie das Selbstvertrauen, an irgendeiner Aktivität teilzunehmen. Meine Familie war mir immer am wichtigsten, ich hatte nicht viele Freunde. Auch hatte ich Angst, mich zu äußern und davor, was andere über mich denken würden. Meine Eltern arbeiten in der Landwirtschaft, in meiner Freizeit helfe ich ihnen meistens bei der Arbeit. Sehr selten habe ich mit Freunden gespielt. So verbrachte ich meine Zeit jeden Tag, jeden Monat und jedes Jahr.
Das Gebietsprogramm von World Vision India ist in unserer Gemeinde tätig und im Dorf werden Maßnahmen zur Gesundheitsfürsorge, Ernährung und zum Schutz von Kindern durchgeführt. WVI ermutigte uns, in unserem Dorf Kindergruppen zu gründen, an denen wöchentlich Kinder aus allen Schichten und Stämmen mithilfe von Freiwilligen aus der Gemeinde teilnehmen. Da sie sicherstellten, dass jedes einzelne Kind aus dem Dorf an der Kindergruppe teilnehmen konnte, besuchten regionale Programmmitarbeiter auch unsere Schule und ich bekam wie andere Kinder die Gelegenheit, Teil der Kindergruppe zu sein. Ich begann, an den wöchentlichen Treffen teilzunehmen. Die Lehrinhalte des Gebietsprogramms waren fantastisch gestaltet, was mir dabei half, motiviert zu bleiben, mich zur Teilnahme drängte und mir viel Selbstvertrauen gab. Die Kalenderaktivität spielte eine große Rolle in meinem Leben und motivierte auch andere Kinder in meiner Gemeinde. Mein Interesse wuchs, da mir all die wahren Geschichten und Monatsthemen dabei halfen, mein Leben weiterzuentwickeln und zu verändern. Themen rund um unsere unschuldige Welt, gute und schlechte Berührungen, missbräuchliche Worte und Taten sowie Respekt und Würde und Freude am Teilen spielten eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung meines Denkprozesses. Auch die wertvollen Kindheitsthemen wie Kindertag, Gesundheits- und Schutzbewusstsein, sauberes Wasser und Sauberkeit, Weisheit und schöne Zeit mit der Familie, Umweltbewusstsein, Kinderbetreuung und -schutz, Patriotismus und die Bedeutung von Bildung haben mich wirklich motiviert.
Nachdem ich an diesen Treffen teilgenommen hatte, wurde ich eine neue Monika, eine bessere Version meiner selbst. Ich bin jetzt selbstbewusst, motiviert und ein Kind in der ersten Reihe mit dem Ziel, dem Traum und der Vision, Lehrerin zu werden, um mehr Kinder zu unterrichten und zu erreichen.
Heutzutage nehme ich nicht nur an den Aktivitäten der Kindergruppe teil, sondern nehme auch aktiv an einer Sensibilisierungskundgebung zum Thema frühkindliche Ehe teil, um Kinder und Erwachsene für Kinderschutzfragen, Kinderrechte und die Bedeutung von Bildung und Teilhabe zu sensibilisieren, die in meinem Leben eine sehr wichtige Rolle gespielt haben. Und ich leite jetzt sogar Kindergruppentreffen.“