Projekt zur Bekämpfung des Hungers in Somalia
Bereitstellung grundlegender Gesundheits- und Ernährungsdienstleistungen und Aktivitäten zur COVID-19 Risikominderung in den Regionen Mudug und Nugal in Puntland
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, unterstützt Mütter und deren Kinder in Entwicklungsländern und leistet auch Hilfe in humanitären Krisen. Darüber hinaus ist es in der Anwaltschaftsarbeit, zum Beispiel gegen den Einsatz von Kindersoldaten, aktiv.
Aktion Deutschland Hilft ist ein 2001 gegründetes Bündnis von 23 renommierten deutschen Hilfsorganisationen. Es fördert koordinierte und effektive Hilfe bei großen Katastrophen. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.
Weitere Informationen zum Bündnis: www.aktion-deutschand-hilft.de
Projektzeitraum:
März 2021 - Dezember 2021
Land:
Somalia
Finanzvolumen:
2.497.967 € (mit UNICEF und World Vision und davon 126.050 Euro Ko-Finanzierung durch Aktion Deutschland Hilft (ADH))
Projektbeschreibung:
Trotz der schleppenden Fortschritte in den letzten Jahren schätzt die WHO die Müttersterblichkeitsrate auf 732 Todesfälle pro 100.000 Lebendgeburten und die Kindersterblichkeitsrate auf 137 Todesfälle pro 1.000 Lebendgeburten. Darüber hinaus lebt eine von 18 Frauen in Somalia mit einem lebenslangen Todesrisiko während der Schwangerschaft, da vor allem weibliche Genitalverstümmelung erheblich zu den schwerwiegenden geburtshilflichen und gynäkologischen Komplikationen beiträgt, denen Frauen in Somalia täglich ausgesetzt sind. Die Somalia Humanitarian Needs Overview (HNO) 2020 berichtet, dass von der Bevölkerung mit 12,3 Millionen Menschen in Somalia, schätzungsweise 5,2 Millionen Menschen in Not sind. Zyklische Klimaschocks, Konflikte, Naturkatastrophen, Wüstenheuschreckenbefall verwüsten weiterhin die meisten Teile Somalias, wo ein Großteil der Bevölkerung bereits unter den Auswirkungen von Armut, Unsicherheit und Verwundbarkeit, schwerem Hunger und Unterernährung leidet. Die jüngste COVID-19-Pandemie hat die ohnehin fragilen Gemeinschaften noch weiter verschlimmert. 76.500 Kinder U5 sind akut unterernährt, 9.200 sind schwer unterernährt und laufen Gefahr, vor ihrem fünften Geburtstag aufgrund von Unterernährung zu sterben. Nach Einschätzung der WHO liegt die Dichte des Gesundheitspersonals in Somalia bei 0,4 Ärzten und 1,1 Krankenschwestern/ Hebammen pro 10.000 Einwohner, und etwa 54 % der Gesundheitseinrichtungen bieten keine Impfprogramme an, was die Durchimpfungsrate auf unter 50 % drückt und zu einer erhöhten Anfälligkeit für durch Impfung vermeidbare Krankheiten und größere Ausbrüche führt.
Ziele und Inhalte des Projekts:
World Vision arbeitet bei diesem UNICEF-geförderten Projekt entlang des Humanitarian Response Planes der Regierung und zielt darauf ab, zur Reduktion der Todeszahlen meist gefährdeter Menschen in Somalia beizutragen. Die Aktivitäten fokussieren entsprechend auf die Behandlung und Prävention von Unterernährung, die Eindämmung von COVID-19 und den verbesserten Zugang zu lebensrettenden medizinischen Grundversorgungsleistungen. Dies wird durch die Unterstützung von 44 Gesundheitseinrichtungen in den sieben Distrikten geleistet. Dazu gehören 35 Gesundheitszentren, ein Krankenhaus, fünf Distrikt-Überweisungsgesundheitszentren, drei Stabilisierungszentren und vier ambulante Einreichungen. In jeder dieser Einrichtungen werden Gesundheitsdienste angeboten werden und Personal entsprechend weitergeschult. Neben Aufklärungskampagnen und der Ausstattung von Müttern und Babys mit Erstausstattung werden auch Trainings für Väter angeboten, um die Bedeutung der Verantwortung und Notwendigkeit guter Ernährungsstrategien weiterzuvermitteln.
An wen richtet sich die Hilfe?
Das Projekt erreicht knapp 400.000 Menschen und hat hierbei direktes Augenmerk auf werdende Mütter, die vor, während und direkt nach der Geburt besondere gesundheitliche Unterstützung brauchen. Knapp 80.000 Kinder unter 5 Jahren sollen Begünstigte dieses Projektes werden, so dass durch ausgewählte Trainings und Unterstützung der Spitäler und Mütter selbst, massive Unterernährung aufgehoben und langfristig abgewendet werden kann.