Projekt zur wirtschaftlichen Stärkung in Niger

Projekt zur wirtschaftlichen Stärkung von jungen Menschen in Tillaberi

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Finanziert von:

PATRIP zielt darauf ab, fragile Grenzregionen zu stabilisieren, indem es sich auf grenzüberschreitende Projekte zur Förderung lokaler Konfliktlösungsmechanismen, legitimer Regierungsführung und sozialen Zusammenhalts konzentriert. Um dies zu erreichen, konzentrieren sich die Projekte von PATRIP hauptsächlich auf den Aufbau lebenswichtiger Infrastrukturen und die Förderung des grenzüberschreitenden Dialogs zwischen den Gemeinschaften und der staatlichen Verwaltung in abgelegenen und gefährdeten Regionen. Ein wichtiges Element in diesem Zusammenhang ist die Einbeziehung staatlicher Akteure, um das Vertrauen in die staatliche Sicherheit zu stärken.

Projektzeitraum:

Januar 2020 - Dezember 2022

Land:

Niger

Finanzvolumen:

1.700.000 Euro (finanziert durch PATRIP)

Projektbeschreibung:

Die Region Tillaberi liegt im äußersten Westen des Landes und grenzt im Norden an Mali und im Westen an Burkina Faso. Sie ist landwirtschaftlich geprägt. Die Zielgemeinden Tera, Diagourou und Makalondi liegen zwischen 22 km bis 45 km von der Grenze zu Burkina Faso entfernt. In den vergangenen Jahren hat sich die Sicherheitslage durch extremistische Gruppen, die radikal-islamische Konzepte predigen und die Bevölkerung zur Ablehnung der westlichen Kultur auffordern, in der Region erheblich verschlechtert. Der kumulative Zustrom von Vertriebenen in die Zielgebiete, in denen Armut, Ernährungsunsicherheit, fehlende Perspektiven und eine unzureichende lokale Regierungsführung die Bevölkerung bereits anfällig für extremistische Ideologien machen, stellt eine zusätzliche Belastung für die verfügbaren Ressourcen dar. Dadurch steigt das Risiko von Konflikten zwischen den verschiedenen ethnischen und sozioökonomischen Gruppen in der grenzüberschreitenden Region, was zu einer erhöhten Fragilität führt. Aufgrund der extremen Interdependenz der beobachteten Dynamiken sind die Eindämmung von Gewalt und die Stärkung der Resilienz Voraussetzungen für die Stabilität der Sahelzone insgesamt. Nach Ansicht von Diallo Aboubacar, dem Präsidenten der ethnischen Gruppe der Fulani, ist die Bereitstellung von Arbeitsmöglichkeiten für Jugendliche, die Neudynamisierung der lokalen Wirtschaft und Entwicklungsinvestitionen der Schlüssel zur Bekämpfung der Unsicherheit in diesem Gebiet.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Ziel des Projektes ist die Stärkung der Fertigkeiten und Widerstandsfähigkeit junger Menschen zur Ablehnung von radikalen Ideologien, indem sie zu positiven Einflussnehmern und Vorbildern werden, die zur Konfliktbewältigung an der Grenze zwischen Niger und Burkina Faso, insbesondere in den Gemeinden Makalondi, Diagourou und Tera, in den Departments Torodi und Tera der Region Tillaberi, beitragen. Durch den Ausbau von Berufsbildungszentren für Jugendliche in Makalondi, Diagourou und Tera sowie der unmittelbaren Infrastruktur für Landwirtschaft und Lebensunterhalt wird das Projekt die wirtschaftlichen Möglichkeiten für Jugendliche verbessern und die Beteiligung Jugendlicher an Konflikten verringern. Die Kenntnisse und Fähigkeiten junger Menschen werden gestärkt, damit diese einen Beitrag zur lokalen Regierungsführung und zu Initiativen zur Konfliktbewältigung leisten. Zudem trägt das Projekt durch die Stärkung gemeinschaftsbasierter Informations- und Schutzmechanismen dazu bei, ein sichereres Umfeld für alle, insbesondere für Frauen und Mädchen, zu schaffen. Durch die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit, die Steigerung der Einkommensmöglichkeiten, die Erhöhung der Konfliktsensibilität, die Integration verschiedener Gruppen in gemeinsame soziale Strukturen und eine positivere, aktivere und transformative Jugend verbessert dieses Projekt die Stabilität und den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt in dieser fragilen grenzüberschreitenden Region. Durch einen sektorübergreifenden Ansatz, der Bildung, die Förderung des Lebensunterhalts und wesentliche Verbesserungen der Infrastruktur umfasst, wird die Fähigkeit der Aufnahmegesellschaft gestärkt, die Vertriebenen aufzunehmen und mit ihnen auf kooperative und friedliche Weise zusammenzuleben, und sie bei der Ablehnung radikaler Ideologien unterstützt.

Um dies zu erreichen, werden folgende Maßnahmen durchgeführt:

  • Erweiterung der Kapazität von zwei Berufsbildungszentren und Renovierung von Wasserstellen, Viehzuchtinfrastruktur und Märkten
  • Einrichtung von drei Gemeinschaftsgärten
  • Durchführung von Schulungen zur Existenzsicherung und zum Unternehmertum sowie von einkommensschaffenden Maßnahmen
  • Aufbau und Betrieb von drei Dialogräumen für geflüchtete und vertriebene Kinder und Jugendliche und Kinder und Jugendliche aus Gastgemeinden
  • Durchführung von Maßnahmen zur Förderung des sozialen Zusammenhalts und des Dialogs zwischen den Gemeinschaften
  • Einführung von kontextbezogenen Lehrplänen für Dialogräume zur Förderung des sozialen Zusammenhalts zwischen Gemeinschaften und von Führungskompetenzen
  • Schulung junger Menschen, Frauen, religiöser und traditioneller Führungspersonen in den Grundsätzen von Konfliktsensibilität und Konfliktbewältigung
  • Überprüfung und Stärkung von gemeinschaftsbasierten geschlechtsspezifischen Schutzmechanismen
  • Schulungen zu Genderthemen für 150 religiöse und lokale Führungspersonen

An wen richtet sich die Hilfe?

Die Projektaktivitäten werden direkt 22.848 Begünstigten in den Gemeinden Makalondi, Diagourou und Tera in den Departments Torodi und Tera der Region Tillaberi zugutekommen, einschließlich Binnenvertriebenen, Flüchtlingen und Mitglieder der lokalen Gemeinschaft. 66.300 Menschen werden indirekt von den Projektmaßnahmen begünstigt werden. Die Umsetzung des Projekts wird zudem nicht nur die Wirtschaft der Flüchtlinge im Projektgebiet, sondern durch Geldtransfers auch ihre Familien in ihrer Heimat unterstützen. Darüber hinaus fördert das Projekt auch die Stärkung der Kapazitäten der lokalen Verwaltung.