Projekt zur Stabilisierung in Niger

Projekt zur Stärkung der sozioökonomischen Entwicklung in Ouallam (RESO) Niger

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Finanziert von:

PATRIP zielt darauf ab, fragile Grenzregionen zu stabilisieren, indem es sich auf grenzüberschreitende Projekte zur Förderung lokaler Konfliktlösungsmechanismen, legitimer Regierungsführung und sozialen Zusammenhalts konzentriert. Um dies zu erreichen, konzentrieren sich die Projekte von PATRIP hauptsächlich auf den Aufbau lebenswichtiger Infrastrukturen und die Förderung des grenzüberschreitenden Dialogs zwischen den Gemeinschaften und der staatlichen Verwaltung in abgelegenen und gefährdeten Regionen. Ein wichtiges Element in diesem Zusammenhang ist die Einbeziehung staatlicher Akteure, um das Vertrauen in die staatliche Sicherheit zu stärken.

Projektzeitraum:

März 2022 - August 2024

Land:

Niger

Finanzvolumen:

2.000.000 Euro (finanziert durch PATRIP)

Projektbeschreibung:

Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen wurde im Niger in den letzten acht Jahren die höchste Zahl an Menschen weltweit verzeichnet, deren Ernährung nicht gesichert ist. Durch die zunehmenden bewaffneten Konflikte und Überschwemmungen hat sich die Zahl der Binnenvertriebenen in den letzten drei Jahren fast verdoppelt. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung ist von chronischer Armut betroffen. Dies trifft insbesondere vulnerable Bevölkerungsgruppen in ländlichen Gebieten. Die Unterbeschäftigungsquote ist mit 34,62 % extrem hoch und betrifft aufgrund der Saisonabhängigkeit der landwirtschaftlichen Tätigkeit vor allem die ländliche Bevölkerung (OCHA Niger Janvier 2020). Seit mehreren Jahrzehnten leiden die Produktionsaktivitäten (Regenfeldbau und Viehzucht) unter Ertragsdefiziten, die weitgehend von den klimatischen Unwägbarkeiten abhängen und die Bevölkerung in eine chronische Nahrungsmittel- und Ernährungsunsicherheit stürzen. Die Region Tillaberi liegt im äußersten Westen des Landes, grenzt im Norden an Mali und im Westen an Burkina Faso und ist landwirtschaftlich geprägt. Im Department Ouallam ist Viehzucht und Viehhandel für Flüchtlinge und einen Großteil der Gastgemeinden eine der wichtigsten Einnahmequellen. Die Auswirkungen des Klimawandels, welcher zu einer wachsenden Landdegradierung, abnehmender Biodiversität und einer erschwerten Bewirtschaftung der Land- und Wasserressourcen führt, treiben die Menschen zunehmend in extremere Armut und reduzieren ihre Resilienz zur Bewältigung der aufkommenden Herausforderungen. Diese Bedingungen erschweren zudem die Landwirtschaft, insbesondere für Flüchtlinge und Binnenvertriebene, die oftmals keinen Zugang zu Land haben. Dies resultiert in einer Verstärkung von illegalen Aktivitäten, Schmuggel oder der Beteiligung an den Aktivitäten extremistischer Gruppen.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Ziel des Projektes ist die Förderung der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Stabilisierung und der Resilienz der Gemeinschaften im Bezirk Ouallam, die Förderung der lokalen Konfliktlösung und Prävention von gewalttätigem Extremismus durch die Verbesserung des Zugangs zu und der Verwaltung von wirtschaftlicher und sozialer Infrastruktur, einschließlich klimaangepasster Infrastruktur, im Projektgebiet. Die Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen in den Projektgebieten wird durch die Stärkung der lokalen und gemeinschaftlichen Kapazitäten für die Verwaltung der wirtschaftlichen und sozialen Infrastruktur verbessert. Zudem wird der soziale Zusammenhalt und die Konfliktlösung in den Interventionsgebieten des Projekts durch die Stärkung der Kapazitäten der lokalen und kommunalen Strukturen zur Konfliktbewältigung sowie in der Erhaltung und Wiederherstellung der natürlichen Ressourcen verbessert. Um dieses Ziel zu erreichen, werden folgende Maßnahmen durchgeführt:

  • Kartografierung der aktuellen Viehmärkte und Wasserstellen
  • Einrichtung von 2 neuen Viehmärkten und Sanierung von 4 bestehenden Viehmärkten
  • Bau von 5 Bohrlöchern und Mini-Trinkwassersystemen
  • Wiederherstellung von 200 Hektar Land und Bau von 15 Futtergehegen
  • Einrichtung von Komitees zur Verwaltung der Infrastruktur
  • Stärkung der Kapazitäten der lokalen technischen Dienste
  • Stärkung der Kapazitäten der Verwaltungsausschüsse
  • Einrichtung von Komitees zur Konfliktbewältigung
  • Ausbildung der Komitees in Konfliktprävention und -management
  • Sensibilisierung der Gemeinden mit Bezug auf die Förderung des sozialen Zusammenhalts
  • Schulungsmaßnahmen für Gemeinden im Naturschutz

An wen richtet sich die Hilfe?

Die Projektaktivitäten werden 30.100 Begünstigten in der Region Tillaberi im Department Ouallam zugutekommen, darunter 22.925 Mitglieder der lokalen Gemeinschaft, 2.264 Binnenvertriebene und 4.811 Flüchtlinge aus Mali (6.908 Frauen, 6.637 Männer und 16.555 Mädchen und Jungen unter 18 Jahren). Die Umsetzung des Projekts wird zudem nicht nur die Wirtschaft der Flüchtlinge im Projektgebiet, sondern durch Geldtransfers auch ihre Familien in ihrer Heimat unterstützen. Darüber hinaus fördert das Projekt auch die Stärkung der Kapazitäten der lokalen Verwaltung.