Humanitäre Soforthilfe in Bangladesch

Humanitäre Soforthilfe für die von Überschwemmungen betroffene Bevölkerung in Bangladesch

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Die Europäische Union mit ihren Mitgliedsstaaten ist ein führender Geber der Humanitären Hilfe weltweit. Die EU hilft jedes Jahr über 120 Millionen Opfern von Konflikten und Katastrophen. Mit einem Hauptsitz in Brüssel und einem globalen Netzwerk aus Feldbüros, leistet die Union den vulnerabelsten Menschen Beistand. Dabei orientiert sie sich einzig an den humanitären Bedürfnissen, ohne jede Diskriminierung unabhängig von Rasse, ethnischer Gruppe, Religion, Geschlecht, Alter, Nationalität oder politischer Zugehörigkeit.

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In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler

Projektzeitraum:

Juli 2022 - November 2022

Land:

Bangladesch

Finanzvolumen:

555.556,07 Euro (davon 500.000 Euro von ECHO, 55.556,07 Euro aus Eigenmitteln von World Vision)

Projektbeschreibung:

Schwere Monsunregenfälle und Wasser aus den Flüssen im Nordosten Indiens haben weite Teile der im Nordosten Bangladeschs gelegenen Divisionen Sylhet und Mymensingh überschwemmt, Millionen von Menschen eingeschlossen und eine humanitäre Krise ausgelöst. Die Krise ereignete sich zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Menschen in der Region erst von den unerwarteten Überschwemmungen im April und Ende Mai 2022 erholten, die nach Ansicht von Experten schlimmer waren als die Überschwemmungen in den Jahren 1998 und 2004. Schätzungsweise 7,2 Mio. Menschen sind von dieser letzten plötzlichen Sturzflut und dem Wasserstau betroffen (Quelle: Food and Cluster situation report). In den fünf am stärksten betroffenen Distrikten wurden 1.605 Evakuierungsunterkünfte eingerichtet, die 472.856 Menschen vorübergehend Schutz bieten (Quelle: Ministry of Disaster Management and Relief). Die Bedingungen in den Unterkünften sind schwierig: Überbelegung, Unterbrechung der Stromversorgung und dadurch fehlende Beleuchtung, unzureichende Schutzräume für Frauen und Kinder sowie Schäden an der Wasserversorgung, den Latrinen und anderen sanitären Einrichtungen, die für die untergebrachte Bevölkerung unzureichend sind. Gesundheitseinrichtungen sind durch das Hochwasser erheblich beeinträchtigt. Die Flut hat in den neun betroffenen Distrikten 55 Menschenleben gefordert. 429 medizinische Teams sind unermüdlich im Einsatz, um Unterstützung zu leisten. Seit das Wasser zurückgegangen ist, haben die Menschen gesundheitliche Probleme, z. B. Durchfall oder Hautkrankheiten.  Es wurden rund 50.000 sanitäre Einrichtungen und 44.000 Wasserstellen durch die Flut beschädigt (Quelle: Department of Public Health Engineering). Durch die Not und die Unterbringung in Notunterkünften ist die Gefahr vor Gewalt, insbesondere vor geschlechtsspezifischer Gewalt, gestiegen, was insbesondere für die am stärksten gefährdeten Gruppen wie Frauen, Kinder, heranwachsende Mädchen, schwangere und stillende Frauen, Transgender, Menschen mit Behinderungen, Menschen mit HIV/AIDS, Sexarbeiterinnen usw. ein Risiko darstellt. In Folge von COVID-19 sind viele Menschen an die Armutsgrenze gedrängt worden. Daher liegt der Fokus der Hilfsaktion bei den extrem armen Haushalten. Im Rahmen einer im Schnellverfahren erstellten Bedarfsanalyse wurde festgestellt, dass es der von den Überschwemmungen betroffenen Bevölkerung vor allem an Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Zugang zu sicherem Wasser und zu Sanitäreinrichtungen fehlt. Häuser und Unterkünfte müssen repariert und wieder aufgebaut werden. Insbesondere die vulnerabelsten Gruppen wie Frauen, Mädchen, kranke Menschen und Menschen mit Behinderungen brauchen Unterstützung und Schutz.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Ziel dieser Maßnahme ist die Deckung des dringenden humanitären Bedarfs von 39.352 Begünstigten in den am stärksten betroffenen Upazilas (Unterbezirken) in Sylhet und Sunamganj, die zum dritten Mal in diesem Jahr von Sturzfluten heimgesucht wurden. Ziel ist es, die von den Überschwemmungen betroffenen Haushalte zu unterstützen, sodass sie ihre Grundbedürfnisse befriedigen können, Zugang zu sicherem Wasser und sanitären Einrichtungen bekommen, bessere Hygienemöglichkeiten haben, ihre Unterkünfte wieder aufbauen können und Schutzmöglichkeiten vorfinden. Folgende Maßnahmen sind vorgesehen:

  • Im Rahmen der Maßnahme erhalten 20.535 Personen (4.200 Haushalte) Bargeld, damit sie ihren unmittelbaren Bedarf an Nahrungsmitteln und anderen lebensnotwendigen Gütern decken können (auf lokalen Märkten).
  • 14.617 Begünstigte (2.984 Haushalte), die in Notunterkünften untergekommen sind, da ihre Häuser komplett oder teilweise zerstört wurden, erhalten Bargeldzuschüsse, die für die Instandsetzung ihrer Unterkünfte bestimmt sind. Die Haushalte erhalten zudem Informationen, damit sie ihre Behausungen nicht nur zur Wiederherstellung von sicheren Lebensbedingungen aufbauen, sondern auch in Hinsicht auf eine Katastrophenvorsorge und eine Risikominderung für zukünftige Katastrophen verbessern.
  • Darüber hinaus ist es Ziel der Maßnahme, dass 30.950 Begünstigte Zugang zu sicherem Wasser und Sanitäreinrichtungen erhalten (Vermeidung von durch verunreinigtes Wasser verursachten Krankheiten), indem Desinfektions-, Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten an kommunalen Wasserstellen und Latrinen an öffentlichen Orten wie Märkten, Schulen, Gebetsstätten und Gesundheitszentren durchgeführt werden (Reparatur von 84 kommunalen Latrinen/4.200 Begünstigte; Desinfizierung von 760 Wasserstellen/190.000 Begünstigte; Wiederherstellung von 107 kommunalen Wasserstellen/26.750 Begünstigte; Überprüfung der Wasserqualität). 14.617 Personen (2.984 Haushalte) erhalten Hygiene-Kits und Informationsmaterial zum Thema Hygienebewusstsein und Gesundheitsvorsorge.
  • Mit der Situation der Vertreibung sind zunehmende Schutzrisiken verbunden. Um diesen zu begegnen, insbesondere für die vulnerabelsten Gruppen wie Frauen und jugendliche Mädchen, schwangere und stillende Frauen, Menschen mit Behinderungen, Transgender und ältere Menschen, wird die Maßnahme technische Unterstützung für die Wiederherstellung von Schutzsystemen, Weiterleitungsmöglichkeiten und die Verbreitung von Informationen über Schutzdienstleistungen für 14.617 Begünstigte bereitstellen.

An wen richtet sich die Hilfe?

Die Hilfe richtet sich an 39.352 direkt Begünstigte (Kinder und Erwachsene, darunter 653 Personen mit Behinderungen), insbesondere an die am stärksten gefährdeten Gruppen wie Frauen, Kinder, heranwachsende Mädchen, schwangere Frauen, Transgender, Menschen mit Behinderungen, Menschen mit HIV/AIDS und Sexarbeiterinnen.