Projekt zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit im Libanon

Stärkung der Widerstandsfähigkeit von libanesischen Gastgemeinden und syrischen Flüchtlingen im Bekaa-Tal gegenüber wasser-, sanitär- und hygiene-basierten Krankheiten

Finanziert von:

Logo BMZ: Öffentliche Geber

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ist für die Konzeptionierung der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland verantwortlich. Neben der bilateralen Zusammenarbeit mit den Partnerländern, unterstützt das BMZ im Rahmen unterschiedlicher Förderprogramme auch Nichtregierungsorganisationen wie World Vision Deutschland bei der Umsetzung von entwicklungspolitischen Maßnahmen.

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In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.

Projektzeitraum:

Jul 2016 - Dez 2019

Land:

Libanon

Finanzvolumen:

2.000.041 Euro, finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, zusätzlich 284.946,24 EUR finanziert von Aktion Deutschland Hilft e.V.

Projektbeschreibung

Auch 8 Jahre nach Beginn der Syrienkrise bleibt der Libanon eines der am stärksten betroffenen Länder mit mehr als 1 Mio. registrierter syrischer Geflüchteter. Etwa 36% der registrierten Flüchtlinge leben in der Region Beeka, traditionell eine der ärmsten Gegenden im Land. Der Zuzug der Flüchtlinge hat die sozio-ökonomische Infrastruktur des Landes stark unter Druck gesetzt. Wie viele Länder in der Nahostregion kämpft auch der Libanon mit Herausforderungen im Bereich Wasser, Sanitär, Hygiene (WASH). Bereits vor der Syrienkrise stand der Libanon an der Schwelle zur Wasserressourcenknappheit. Durch den Flüchtlingszuzug ist die Nachfrage nach Wasser nach Schätzungen der Weltbank um rund 7% pro Jahr gestiegen, und eine veraltete Infrastruktur führt dazu, dass Ressourcen oft nicht optimal genutzt werden können. Im Bereich Sanitär ist der Bedarf sogar noch größer: Es wird angenommen, dass zwei Drittel des Abwassers ungeklärt in die Umwelt entlassen werden, die Kosten für die daraus resultierenden Schäden werden auf etwa 1% des BIP geschätzt. Durch die Einleitung von ungeklärtem Abwasser wurde in der Vergangenheit bereits ein Brunnen verunreinigt. Auch das eingeschränkte Abfallmanagementsystem stellt das Land vor große Herausforderungen.
Im Rahmen dessen will World Vision, unterstützt durch Förderung des BMZ, durch verbesserten Zugang zu nachhaltiger Sanitärversorgung und Aufklärung zu gutem Hygieneverhalten die Widerstandsfähigkeit der lokalen Bevölkerung gegenüber WASH-basierten Krankheiten (z.B. Durchfallerkrankungen) zu stärken.

Ziele und Inhalte des Projektes:

Ziel des Projektes ist es, die Ausbreitung von wasser-, sanitär- und hygiene-basierten Krankheiten zu verhindern, und zu einer Verbesserung der öffentlichen Gesundheit im Bekaa-Tal beizutragen, sowohl für libanesische Gastgemeinden, als auch für die syrischen Flüchtlinge.
Dafür unterstützt das Projekt konkret folgende Maßnahmen:

  • Ausbau des existierenden Abwassernetzwerks um rund 15 km und Instandsetzung des Klärwerks von Ablah
  • Schaffung von neuen Anschlussmöglichkeiten an das Abwassernetzwerk für 1.879 Haushalte, um Zugang zu nachhaltiger Sanitärversorgung zu ermöglichen
  • Technische und Verwaltungsschulungen für ausgewählte Mitarbeiter der Bekaa Wasserbehörde und der Kläranlage, um Kompetenzen im Abwassermanagement zu verbessern
  • Vermittlung von verbessertem Hygienewissen hinsichtlich Abwasser und Umwelthygiene durch Hygieneaktivitäten in Schulen und Mütteraktionsgruppen
  • Durchführung von Medienkampagnen zu Hygienefördermaßnahmen in den Zielgemeinden

Durch die Kombination von Sensibilisierungsaktivitäten und Infrastrukturausbau wird die Widerstandsfähigkeit der lokalen Bevölkerung gegenüber WASH-basierten Krankheiten nachhaltig auf verschiedenen Ebenen gestärkt. Nach Projektende wird die neue Sanitärinfrastruktur komplett in die Verantwortlichkeit des Bekaa Water Establishment (BWE) übergehen, welches für die neue Abwasserinfrastruktur in den Zielgemeinden zuständig ist.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich an die Bewohner der beiden Gemeinden Ablah & Majdl Anjar im Gouvernorat Bekaa. Von der Erweiterung des Abwassernetzwerkes profitieren rund 1.879 Haushalte in den beiden Gemeinden, darunter bis zu zwei Drittel syrische Flüchtlinge. Circa 25 Mütter aus 3 Mütteraktionsgruppen werden in Hygieneförderung geschult, welche wiederum rund 3.000 Schülerinnen und Schüler an 10 Schulen durch die Mütteraktionsgruppen mit kind- und jugendgerechten Ansätzen zur Hygieneförderung ansprechen. 3 Mitarbeiter des Bekaa Water Establishment als der zuständigen regionalen Behörde und der Kläranlagenbetreiber werden in Abwassermanagement geschult.