Humanitäre Hilfe für Vertriebene in der Ukraine

Unterstützung für ukrainische Binnenvertriebene

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Finanziert von:

In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.

Projektzeitraum:

Mai 2022 - Juni 2023

Land:

Ukraine

Finanzvolumen:

5.301.217,79 Euro finanziert durch Aktion Deutschland Hilft 

Projektbeschreibung:

Schätzungen zufolge sind mehr als 7 Millionen Menschen in der Ukraine infolge der russischen Militäraggression vertrieben worden. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Frauen mit Kindern, die humanitäre, pädagogische und psychosoziale Hilfe sowie Berufsorientierung benötigen. Obwohl die meisten ukrainischen regionalen Anlaufstellen und Kommunalverwaltungen ihr Bestes tun, um die Binnenvertriebenen unterzubringen und mit allem Notwendigen zu versorgen, sind sie nicht in vollem Umfang auf die Millionen von Menschen vorbereitet, die ihre Heimat verlassen müssen. Deshalb ist externe Hilfe notwendig, um den ukrainischen Binnenvertriebenen dabei zu helfen, sich an die verursachten neuen Lebensumstände anzupassen. Zu den Bedürfnissen, die durch das Projekt abgedeckt werden sollen, gehören humanitäre Hilfe (Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleidung), psychosoziale Unterstützung, Bildungsprogramme (einschließlich Berufsberatung und -orientierung) und Unterbringung (Organisation und/oder Ausstattung von Unterkünften). Die vorgeschlagenen Einrichtungen und Aktivitäten werden den Binnenvertriebenen und Flüchtlingen nicht nur helfen zu überleben, sondern auch Stress, Angst und Traumata lindern, Familien erhalten und die normale Entwicklung von Kindern unterstützen. Die Probleme und Bedürfnisse der Binnenvertriebenen sind aufgrund der spezifischen lokalen Bedingungen von Region zu Region unterschiedlich. Daher ist ein gut geplantes Programm erforderlich, das auf eine enge Zusammenarbeit mit spezifischen regionalen Vertriebenenzentren abzielt, damit das abgedeckt wird, was durch lokale Bemühungen nicht geleistet werden kann, um Kinder und ihre Familien aus ihrer Notlage zu befreien und mehr Resilienz und Bewältigungsstrategien aufzubauen.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Das Projekt hat vier Komponenten, welche ukrainische Binnenvertriebene dabei unterstützt, sich an ihre momentane Lebenssituation anzupassen. Erstens soll sichergestellt werden, dass konfliktbetroffene Kinder und ihre Eltern und Betreuerinnen und Betreuer Zugang zu Unterstützungsleistungen haben, die ihre unmittelbaren Bedürfnisse stillen und ihre Rehabilitation fördern. Zu diesem Zweck wird World Vision fünf Unterstützungszentren einrichten, in welchen Lebensmittel und andere Hilfsgüter verteilt werden, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Psychologinnen und Psychologen und rechtliche Unterstützung zur Verfügung stehen und nicht-formale Bildungsaktivitäten für Kinder und Erwachsene angeboten werden. Unter anderem werden auch zwei Unterkünfte für weibliche Überlebende von Gewalt und deren Kinder eingerichtet, in denen sie Unterstützung bei der Deckung ihrer Grundbedürfnisse erfahren und Zugang zu Beratungsgesprächen sowie zur Aufklärung über Schutz und sexuelle und reproduktive Gesundheit erhalten. Zweitens stellt das Projekt sicher, dass die Binnenvertriebenen in sicheren, kinder- und geschlechtergerechten Unterkünften untergebracht sind und die Möglichkeit haben, an spezialisierte Hilfsdienste verwiesen zu werden. Hierzu arbeiten die lokalen Partner mit Notunterkünften zusammen, um diese kinder- und frauenfreundlicher zu gestalten, indem sie beispielsweise Spielbereiche einrichten und altersgerechte Aktivitäten für Kinder anbieten. World Vision wird auch einmalige und flexible Bargeldhilfe bereitstellen, um Bedürfnisse wie Notunterkünfte, medizinische Versorgung, rechtliche Unterstützung, Notbetreuung für Kinder oder sichere Transportmöglichkeiten zu decken. Drittens bietet das Projekt den Begünstigten Bildungsmöglichkeiten an, um ein für ihre persönliche Entwicklung förderliches Umfeld zu schaffen. Zu diesem Zweck werden beispielsweise zwei Räumlichkeiten für frühkindliche Entwicklungsaktivitäten eingerichtet und Online- und Offline-Aktivitäten bereitgestellt, die Kindern und Jugendlichen helfen, gesund und sozial aktiv zu bleiben. Unter anderem verteilt World Vision auch Schulmaterial an Kinder und Jugendliche, die aufgrund mangelnder Ausstattung vom formalen Bildungssystem ausgeschlossen sind, damit diese am Unterricht teilnehmen können. Darüber hinaus können Jugendliche und Frauen Berufsberatungen und Berufsausbildungskurse besuchen, um ihr Risiko zu verringern, auf negative Bewältigungsmechanismen zurückzugreifen. Schließlich stärkt das Projekt auch die nationalen Partner durch Schulungen, Unterstützung und Mentoring, sodass sie besser ausgerüstet sind, um in humanitären Krisen tätig zu werden und die durch den Krieg hervorgerufenen Bedürfnisse zu decken.

An wen richtet sich die Hilfe?

Die Hilfe richtet sich an ukrainische Binnenvertriebene in den Regionen Kyiv, Odessa, Zakarpatska, und Vinnytska. Zu den Zielgruppen des Projekts gehören Familien mit Kindern unter 18 Jahren, Frauen und Mädchen, ältere Menschen sowie Menschen mit Behinderungen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf kinderreiche Familien (drei und mehr Kinder unter 18 Jahren), alleinstehende Haushalte und Menschen mit Behinderungen gelegt. Das Team wird direkt vor Ort an Standorten tätig sein, an denen viele Binnenvertriebene leben oder jegliche Form von Unterstützung erhalten. Die geplanten Nothilfemaßnahmen richten sich an 80.831 Personen (60 % Frauen und Mädchen, 60 % Kinder). Darüber hinaus werden schätzungsweise 80.831 Personen indirekt von dem Projekt profitieren, sodass insgesamt voraussichtlich bis zu 161.662 Personen erreicht werden.