Bildungsprojekt in Syrien
Early Steps to Recovery
Finanziert von:
Im Bündnis Aktion Deutschland Hilft haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.
Projektzeitraum:
Oktober 2022 - Juni 2023
Land:
Syrien
Finanzvolumen:
560.745,07 € (davon 293.445,07 € von Aktion Deutschland Hilft und 267.300,00 € aus anderen Mitteln)
Projektbeschreibung:
Der anhaltende Konflikt in Syrien hat verheerende Auswirkungen auf das Leben der syrischen Bevölkerung, insbesondere der Kinder. Angesichts der sich zunehmend verschlechternden Lebensbedingungen wenden Familien negative Bewältigungsmechanismen an, wie z. B. Kinder aus der Schule zu nehmen, um zu arbeiten oder eine frühe Kinderheirat einzugehen. Im März 2022 wurde geschätzt, dass mehr als 2,4 Millionen Kinder in Syrien nicht zur Schule gehen. Die Zersplitterung Syriens während des Krieges hat eine einheitliche Bildungsstrategie verhindert, so dass viele Menschen für formale und nicht-formale Bildung ausschließlich auf humanitäre Organisationen angewiesen sind. Diese stellen zwar die notwendigen Dienste zur Verfügung, haben aber angesichts der kurzfristigen Finanzierungsansätze Schwierigkeiten, nachhaltige Bildungsprogramme aufzustellen.
Der Nordwesten Syriens ist nach wie vor das Epizentrum des Konflikts. Statistiken zufolge sind mehr als 800.000 Kinder nicht eingeschult, wovon 155.000 noch nie eine Schule besucht haben. Darüber hinaus sind viele Lehrer unbezahlt und der sichere Zugang zu Schulen ist gefährdet, da Angriffe auf Schulen verübt werden und keine Bildungsinfrastruktur zur Verfügung steht. Es wurde weltweit dazu aufgerufen, den Schwerpunkt der Hilfe von der grundlegenden humanitären Hilfe auf den raschen Wiederaufbau zu verlagern. Frühe Wiederaufbauhilfe soll die Begünstigten in die Lage versetzen, sich selbst zu versorgen, und so die Grundlage für die Entwicklung nach dem Konflikt schaffen.
Ziele und Inhalte des Projekts:
Das Projekt ist zweigleisig aufgebaut. Auf der einen Seite sollen konfliktbetroffene Kinder in Nordwestsyrien besseren Zugang zu hochwertiger formaler und nicht-formaler Bildung erhalten. Die Zugangsmöglichkeiten zu formalen Bildungsangeboten werden u. a. durch die Bereitstellung von grundlegenden Schul- und Lernmaterialien, Schreibwaren und Hygienematerial sowie die Unterstützung von Schulen bei Sanierungsarbeiten, Heizkosten und der Bereitstellung von Sicherheitsausrüstung verbessert. Kinder und Jugendliche erhalten außerdem nicht-formale Bildungsangebote. Kinder, die nicht zur Schule gehen und in ihrem Bildungsniveau hinter ihren Altersgenossen zurückliegen, werden beispielsweise mit Nachholunterricht und Schulmaterialien unterstützt. Darüber hinaus wird die Qualität des Lernens und das Wohlbefinden der Kinder verbessert, z. B. indem die Kapazitäten des Bildungspersonals gestärkt und psychosoziale Unterstützung für SchülerInnen angeboten werden. Auf der anderen Seite sollen durch das verstärkte Engagement von Eltern und Gemeinden resiliente Strukturen und Praktiken für eine kontinuierliche Bildung der Kinder geschaffen werden. Gefährdete Kinder beispielsweise erhalten durch Bargeld- und Gutscheinunterstützung ununterbrochenen Zugang zu formalen Bildungseinrichtungen. Schulkomitees und Eltern-Lehrer-Vereinigungen werden eingerichtet, geschult und unterstützt, um die Schulen zu einem besseren Lernumfeld für Kinder zu machen. So sind Eltern und Gemeinden besser in der Lage, die Bildung ihrer Kinder zu unterstützen.
An wen richtet sich die Hilfe?
Das Projekt wird in Sammelunterkünften und Dörfern mit einer hohen Konzentration von Binnenvertriebenen und gefährdeten Mitgliedern der aufnehmenden Gemeinden durchgeführt. Angesprochen werden vertriebene Kinder und Kinder aus aufnehmenden Gemeinden im Alter von 6 bis 17 Jahren, Eltern und Betreuer sowie Lehrkräfte und pädagogisches Personal. Besonderes Augenmerk wird auf die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen gelegt, wie z. B. von Frauen geführte Haushalte, Menschen und Kinder mit Behinderungen, ältere Menschen, Frauen und Kinder. Voraussichtlich wird das Projekt 3.740 Personen zugutekommen. Darüber hinaus werden schätzungsweise 14.980 Personen indirekt von dem Projekt profitieren, sodass insgesamt bis zu 18.720 Personen erreicht werden.