Mali und Niger

Integrierte Nothilfe für Ernährungssicherheit und Ernährung für Binnenvertriebene und gefährdete Bevölkerungsgruppen in Mali und Niger

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Finanziert von:

In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.

Projektzeitraum:

August 2022 - Dezember 2023

Land:

Mali und Niger

Finanzvolumen:

1.200.000 Euro finanziert durch Aktion Deutschland Hilft 

Projektbeschreibung:

Im dritten Jahr in Folge herrscht in Westafrika einer der größten Nahrungsmittel- und Ernährungskrisen. In den Jahren 2020 und 2021 waren in der Region 14,4 bzw. 23,7 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Dieses Jahr werden sich schätzungsweise 33,4 Millionen Menschen aufgrund der langhaltenden Trockenheit in einer akuten Krisensituation und humanitären Notlage befinden. Die sich verschlechternde Situation wird durch mehrere Faktoren verursacht, darunter Klimawandel, Bodendegradation, Konflikte und die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Weiterhin hat die eskalierende politische Instabilität in Westafrika, die von Militärputschen Ende 2021 und 2022 gezeichnet ist, zu verstärkten terroristischen Aktivitäten in der Region geführt. Viele Menschen wurden innerhalb und über Ländergrenzen hinweg vertrieben und verloren so ihre gesamte Existenzgrundlage. Besonders betroffen sind die Regionen Mopti in Mali und Tillaberi im Westen Nigers an der Grenze zu Mali. In der Region Mopti leben derzeit 173.426 Binnenvertriebene, was fast die Hälfte aller Vertriebenen im Land entspricht. In der Region Tillaberi stieg die Zahl der Vertriebenen zuletzt auf 136.519 (Stand: 21. Juni 2022). Der Zustrom von Binnenvertriebenen und Geflüchteten stellt eine enorme Belastung für die ohnehin begrenzten Ressourcen der lokalen Gemeinschaften dar und führt zusätzlich zu Spannungen. Unterernährung, Nahrungsmittelunsicherheit und der massiv eingeschränkte Zugang zu essenziellen Dienstleistungen prägen weiterhin das Leben tausender Menschen. Besonders Kinder sind von akuter Unterernährung betroffen. Während lokale Behörden zusammen mit verschiedenen humanitären Akteuren sektorenübergreifende Unterstützung, insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Ernährungssicherheit und WASH (Wasser, sanitäre Grundversorgung und Hygiene) organisieren, zeigen sich die Maßnahmen angesichts des Ausmaßes des Bedarfs als noch unzureichend, weshalb weitere ergänzende Unterstützung dringend notwendig ist.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Ziel des Projektes ist insgesamt die Ernährungssicherheit und den Ernährungszustand sowie den Zugang zu wichtigen humanitären Gütern und Dienstleistungen für gefährdete Haushalte von Binnenvertriebenen und Gastgemeinschaften in den Regionen Mopti (Mali) and Tillaberi (Niger)  zu verbessern. Durch die systematische Erfassung von Daten zur allgemeinen Ernährungslage in den Projektgebieten, unter anderem durch Massenscreenings, mit denen der Grad der Unterernährung der Kinder festgestellt wird, werden die bedürftigsten Haushalte ausgewählt. So erhalten besonders vulnerable Haushalte Bargeld, um ihren Zugang zu Lebensmitteln und anderen Dienstleistungen zu verbessern. Weiterhin sollen Selbsthilfegruppen in den Kommunen etabliert werden, die vor allem dem Informationsaustausch und der Sensibilisierung in Bezug auf Unterernährung dienen sollen. Ebenso werden gezielt Mütter und Bezugspersonen von Kindern geschult, um erste Anzeichen von Unterernährung erkennen zu können und diesen entgegenzuwirken. Darüber hinaus sollen gemeindebasierte soziale Dienste etabliert und gestärkt werden, um zielgerichtet auf die lokalen Bedürfnisse der Menschen reagieren zu können.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich besonders an gefährdete Haushalte und vulnerable Gruppen wie (schwangere und stillende) Frauen, Kinder und Säuglinge sowie Menschen mit Behinderungen, sowohl aus den Gemeinden der Binnengeflüchteten als auch den Gastgemeinschaften in den Regionen Mopti (Mali) and Tillaberi (Niger). Insgesamt profitieren 30.506 Begünstigte direkt und 402.635 indirekt von dem Projekt.