Projekt zur Wüstenheuschreckenbekämpfung in Kenia
Projekt zur Wüstenheuschreckenbekämpfung und Sicherung des Lebensunterhalts in den Bezirken Baringo und Samburu
Finanziert von:
In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.
Projektzeitraum:
April 2020 - September 2020
Land:
Kenia
Finanzvolumen:
275.000 € (finanziert durch Aktion Deutschland Hilft)
Projektbeschreibung:
Der schlimmste Fall von Wüstenheuschrecken seit 25 Jahren breitet sich über Ostafrika aus und bedroht die Lebensgrundlagen und die Ernährungssicherheit von Millionen von Menschen. Die Wüstenheuschrecke (Schistocerca gregaria Forskål) ist eine Heuschreckenart, die mit zunehmender Anzahl und Dichte riesige und äußerst mobile Schwärme bilden kann. In Kenia wurden am 28. Dezember 2019 erstmals Schwärme von Wüstenheuschrecken in den Bezirken Mandera und Wajir gemeldet. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) vom Februar 2020 sind - gemessen an der Landmasse - 75 Prozent des Landes betroffen. Zu den in Kenia am schlimmsten betroffenen Bezirken gehören die Bezirke Mandera, Marsabit, Wajir, Isiolo, Meru und Samburu. Diese haben zusammen 5.000 km2 (500.000 ha) an Fläche aufgrund der Heuschreckenplage verloren . Die sich weiter ausbreitende Wüstenheuschrecken-Plage wird Hunger und Unterernährung für ungefähr 3 Millionen Menschen in Kenia bedeuten, weil die Heuschrecken Agrarflächen befallen und somit die Ernten zerstören. Die agropastoralistischen Gemeinschaften im Norden Kenias sind besonders verwundbar und erholen sich gerade von einer langen Dürre und einer daran anschließenden, sehr starken Überschwemmung des Landes . Diese Menschen erleben daher eine besondere Not. Ohne ein Eingreifen ist in den kommenden Monaten mit einer gravierenden Verschlechterung der Ernährungssicherheit in den ländlichen Gebieten im Nordosten Kenias zu rechnen. Zu verhindern, dass die gegenwärtige Wüstenheuschreckenkrise zu einer Katastrophe wird ist entscheidend, um die negativen Auswirkungen auf das Leben von Millionen von Menschen in der gesamten Region zu mildern.
Ziele und Inhalte des Projekts:
Ziel des Projekts ist einen Beitrag zur Nothilfe und Stärkung der Resilienz von 800 Haushalten und Gemeinschaften zu leisten, die von der Heuschrecken-Plage in den Bezirken Baringo und Samburu in Kenia bis September 2020 betroffen sind. World Vision ist in diesen beiden Bezirken Kenias bereits vertreten und verfügt über mehrjährige Erfahrung in diesen Gebieten. Die Interventionen des Projekts werden sich auf vier zentrale Elemente stützen, um die unmittelbaren Auswirkungen der Ausbreitung der Wüstenheuschrecke zu mildern:
- Minimierung der Ausbreitung von Wüstenheuschrecken
- Förderung der frühzeitigen Wiederherstellung der Lebensgrundlagen und des Aufbaus von Resilienz
- Verbesserung des Koordinationsmechanismus für humanitäre Bereitschaft, Reaktion und Anwaltschaft
- Kinderschutz und Bildung
Im Rahmen dieser Ebenen wird rechtzeitig interveniert werden, um die unmittelbaren Auswirkungen der Ausbreitung der Wüstenheuschrecke zu mildern. Darüber hinaus wird das Projekt in Partnerschaft mit der Regierung und den Gemeinden die Stärkung der Echtzeit-Überwachung fördern, um Früherkennung und Berichterstattungen über die sich ausbreitenden Heuschreckenschwärme zu gewährleisten. Mithilfe der von World Vision erarbeiteten FMNR-Methode (Farmer Managed Natural Regeneration) soll die Wiedergewinnung von 600 Morgen Weideland in den beiden Zielbezirken erleichtert werden. Die Bereitstellung von finanzieller Mittel an 800 gefährdete Haushalte stellt eine Ergänzung der Interventionen des Projekts dar, um die Sicherung des Lebensunterhalts der Menschen in den Zielgemeinden zu gewährleisten. WV Kenya wird die direkte Umsetzung des Projekts in Zusammenarbeit mit der FAO, der National Drought Management Authority (NDMA) und anderen zuständigen Bezirksverwaltungen durchführen.
An wen richtet sich die Hilfe?
4.800 direkt Begünstigte aus insgesamt 800 Haushalten (2.451 Frauen und 2.349 Männer)
20.200 indirekt Begünstigte
Insgesamt Begünstigte: 25.000 (die Gesamtbevölkerung in den am stärksten betroffenen Gebieten der Zielbezirke)