Katastrophenhilfe in Indonesien

Zentral Sulawesi Erdbeben und Tsunami Wiederaufbauprojekt

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Finanziert von:

In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.

Projektzeitraum:

April 2019 - September 2020

Land:

Indonesien

Finanzvolumen:

2.000.000 € (finanziert durch ADH)

Projektbeschreibung:

Die Provinz Zentral Sulawesi wurde am 28. September 2018 von einem Erdbeben der Stärke 7.4 auf der Richterskala erschüttert, dessen Epizentrum sich in der Nähe der Provinzstadt Palu befand. Das Erdbeben löste eine 3 Meter hohe Tsunamiwelle sowie Bodenverflüssigung und Erdrutsche aus, wobei Küstengebiete überschwemmt und ganze Landstriche weggeschwemmt oder im Boden versunken sind. Dabei kamen 2.101 Menschen ums Leben, 4.438 wurden schwer verletzt und über 1.000 wurden vermisst. Nach den zerstörerischen Ereignissen waren über 68.451 Häuser ganz oder teilweise zerstört und über 130.000 Menschen mussten in Camps untergebracht, wo sie teilweise bis heute noch in Zelten oder unter Planen leben. Derzeit besteht noch ein Bedarf an 20.257 Übergangsunterkünften für Familien deren Häuser nicht mehr bewohnbar sind, damit sie die Camps verlassen können. 41.712 beschädigte Unterkünfte müssen repariert und erdbebensicher nachgerüstet werden. Um den massiven Bedarf an Wiederaufbaumaßnahmen zu decken, ist die Regierung auf Unterstützung durch NGOs angewiesen. Der Staat und die lokale Regierung baten World Vision Indonesien den Wiederaufbau zu unterstützen, damit die betroffenen Familien in ihre Dörfer zurückkehren können.

Shelter & WASH

Bedarf Mehr als 60.000 Häuser wurden beschädigt und zerstört. Darüber hinaus sind 152.000 Menschen ohne Sanitär- und Wasserversorgung. Sauberes Trinkwasser und Toiletten bilden den größten Mangel, beispielsweise teilen sich in den Camps 30-40 Haushalte 1-2 Latrinen. Aufgrund der Unterversorgung nutzt die Bevölkerung unsichere Wasserquellen und erledigt ihre Bedürfnisse im Freien, was zum massiven Aufkeimen von Durchfallerkrankungen führt.

Existenzsicherung

Die Sicherung der Existenzgrundlagen stellt ebenfalls einen hohen Bedarf dar. Die Familien im ländlichen Gebiet üben vor allem Landwirtschaft, Viehzucht, und Fischzucht aus. Die meisten von ihnen sind Kleinbauern und einfache Arbeiter. 63,4% der Menschen verloren durch die zerstörte Landwirtschaft ihre Arbeit. 29,3% der Kleinbauern erlitten Einkommensverluste, und 22% sind ohne Arbeit. Insgesamt forderte die Katastrophe einen Verlust von 9.717 Hektar Getreide.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Das Projekt leistet einen Beitrag zum Wiederaufbau der Gemeinden, die durch die Katastrophe geschädigt wurden. Insgesamt sollen 750 Familien (3.000 Menschen) mit Übergangsunterkünften und Toiletten unterstützt werden sollen. Jede Familie erhält zudem Gutscheine, um die Übergangsunterkunft mit Öfen und Küchengeräten auszustatten. Mithilfe eines Cash-for-Work Programmes sollen zerstörte Grundstücke und Felder wieder aufgeräumt, landwirtschaftliche Flächen entschlammt, beschädigte Bewässerungssysteme repariert, Schutt entsorgt, und die öffentliche Infrastruktur wiederaufgebaut werden. Für  die Menschen, deren Grundstücke nicht mehr bewohnbar sind stellen die Gemeinden Land bereit. Darüber hinaus fördert World Vision in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden den nachhaltigen Wiederaufbau bestehender Existenzgrundlagen, u.a. durch die Bereitstellung landwirtschaftlicher Flächen, landwirtschaftlicher Geräte und Fortbildungen. Die Familien können dadurch erneut mit der landwirtschaftlichen Produktion beginnen. Frauen werden zusätzlich in alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten geschult, um sie für die Zukunft besser abzusichern. Um die Bevölkerung in Zukunft besser auf Naturkatastrophen vorzubereiten und um Risikominderungsstrategien zu etablieren wird World Vision zusätzlich mit der Bevölkerung Katastrophenvorsorgeschulungen durchführen.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich an insgesamt 750 Familien (ca. 3000 Menschen) die von der Katastrophe betroffen sind. Die Familien leben derzeit noch auf ihren zerstörten Grundstücken oder sind  in Camps in Zelten und unter Planen untergebracht. Nachdem sie nicht nur Angehörige, sondern auch ihre Häuser und Existenzgrundlagen verloren haben, ist es den Familien ohne Unterstützung nicht möglich wieder in ihr altes Leben zurückzukehren. Die meisten von ihnen waren bereits vor der Katastrophe sehr arm und sind durch das Ereignis stark belastet.