Katastrophenhilfe nach Flut in Indien
Indien: Kerala Projekt zur Wiederherstellung der Lage nach der Flutkatastrophe
Finanziert von:
In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.
Projektzeitraum:
September 2018 - Dezember 2019
Land:
Indien
Finanzvolumen:
320.121,31 Euro (vollständige Finanzierung durch Aktion Deutschland Hilft)
Projektbeschreibung:
Im August 2018 starteten in ihrer Heftigkeit noch nie dagewesene Regenfälle und führten zu massiven Überflutungen, die 13 von 14 Distrikten im Bundesstaat Kerala betrafen. Laut Daten des India Meteorological Department, einer zur Regierung Indiens gehörenden meteorologischen Organisation, fiel in Kerala 42% mehr Niederschlag als normal während der Süd-West Monsune.Dies führte zur schlimmsten Flutkatastrophe seit 100 Jahren. 443 Todesfälle, teilweise bis zu 1,5 Millionen Menschen, die in Notunterkünften hausten, 23.717 zerstörte oder beschädigte Häuser, 56.439 Hektar vernichtete landwirtschaftliche Nutzfläche und eine zum großen Teil kaputte Infrastruktur sind die Folgen dieser Katastrophe. Familien, die die Notunterkünfte verlassen und in ihre Dörfer zurückkehren, finden dort eine völlige Zerstörung vor. Durch die Flut wurden ihre Häuser unbewohnbar gemacht oder gar komplett weggeschwemmt, Sanitäranlagen wurden zerstört und die Brunnen und Wasserquellen verschlammt, so dass sie unbenutzbar sind. Vom Schlamm unbestellbar gemachte Felder, kaputte Ernten und der Tod vieler Nutztiere, entziehen den Familien, die sich vorwiegend durch Selbsterzeugnisse versorgen, ihre Existenzgrundlage und lassen sie mit der ernüchternden Frage zurück, wie sie sich je von dieser Flutkatastrophe erholen und wie sie jemals ihre Existenzgrundlage wieder aufbauen können.
Ziele und Inhalte des Projekts:
Das Projekt zielt darauf ab, die Not der von der Flut betroffenen Familien zu lindern, den Familien ein wenig Normalität zurückzugeben und ihre dringendsten Bedürfnisse zu decken. Durch eine Bedarfsanalyse und in enger Absprache mit der lokalen Regierung sowie den Gemeinden wurde herausgearbeitet, dass World Vision vor allem gezielt die Bevölkerung unterstützen wird, die in ihre zerstörten Dörfer zurückgekehrt sind, um dort wieder neu anzufangen. Festgestellt wurde dabei, dass die dringendsten Bedürfnisse der Familien in den Bereichen Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH), Maßnahmen zur Förderung des Lebensunterhaltes, und der Errichtung von Unterkünften bestehen. Basierend auf den Ergebnissen der Bedarfsanalyse richtet World Vision seine Hilfe gezielt darauf aus, die Not der betroffenen Familien in diesen kritischen Bereichen zu lindern. Um diese Projektziele zu erreichen setzt World Vision, konkret folgende Maßnahmen um:
- Durchführung von WASH-Projekten, die es ermöglicht die zerstörten Sanitäranlagen von Familien wiederherzustellen und offene Quellen als auch Wasserstellen zu reinigen und von Schlamm zu befreien
- Unterstützung bei der nachhaltigen Wiederherstellung der bestehenden Lebensgrundlagen durch die Bereitstellung von Vieh und landwirtschaftlichem Werkzeug, dem Entschlammen von landwirtschaftlicher Nutzfläche und der Rekonstruktion der Infrastruktur
- Bereitstellung von Notunterkünften und Unterstützung bei der Nachrüstung von beschädigten Häusern
- Registrierung von Bezugsberechtigten Haushalten in Rücksprache mit den Gemeinden und der lokalen Regierung
- Mieten eines Lagers, um das Material aufzubewahren und Qualitätschecks durch technische Spezialisten durchzuführen
- Regelmäßiges Monitoring, um sicherzustellen, dass die Unterstützung die Hilfsbedürftigen erreicht
An wen richtet sich die Hilfe?
Das Projekt richtet sich direkt an 450 von der Flut betroffenen Familien in den vier Distrikten Kottayam, Alappuzha, Idukki und Wayanad, die besonders stark von der Flutkatastrophe betroffen sind. Von den Maßnahmen profitieren 2.250 Personen direkt und weitere 9.500 Personen indirekt. World Vision fokussiert sich dabei auf die am stärksten durch die Flutkatastrophe betroffenen und am meisten gefährdete Haushalte. Priorisierte Unterstützung erhalten Kinder und Frauen, die in Haushalten leben, in denen Häuser entweder unbewohnbar sind oder von der Flut komplett weggeschwemmt worden sind. Zudem werden fokussiert Familien gefördert, die sich durch Selbsterzeugnisse versorgen und denen durch die Flut sowohl ihre Erzeugnisse als auch ihre Existenzgrundlage geraubt wurden.