Sauberes Wasser für Rohingya in Bangladesch

Wiederaufbau lebensrettenden Wasser- und Sanitäranlagen für Geflüchtete Rohingya und den Gastgemeinden in Ukhiya Upazila, Bezirk Cox's Bazar.

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Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, unterstützt Mütter und deren Kinder in Entwicklungsländern und leistet auch Hilfe in humanitären Krisen. Darüber hinaus ist es in der Anwaltschaftsarbeit, zum Beispiel gegen den Einsatz von Kindersoldaten, aktiv.

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Aktion Deutschland Hilft ist ein 2001 gegründetes Bündnis von 23 renommierten deutschen Hilfsorganisationen. Es fördert koordinierte und effektive Hilfe bei großen Katastrophen. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler. 
Weitere Informationen zum Bündnis: www.aktion-deutschand-hilft.de

Projektzeitraum:

Mai 2021 - November 2021

Land:

Bangladesch

Copy Finanzvolumen:

920.191 € (davon 740.173 Euro von UNICEF, 180.018 € von Aktion Deutschland Hilft)

Projektbeschreibung:

Der Zugang zu Wasser und Sanitäranlagen für Geflüchtete Rohingya hat sich seit dem Zustrom im Jahr 2017 verbessert: 88 % der Haushalte berichteten, dass sie genügend Wasser für den häuslichen Bedarf haben. Obwohl rund 80 % der Flüchtlinge zustimmten, dass sich die Dienstleistungen und die Versorgung in den Camps verbessern, bleibt die Situation der Menschen, insbesondere von Kindern, Frauen und Menschen mit Behinderungen, kritisch, was den Zugang zu sauberem Trinkwasser, guten sanitären Einrichtungen und Hygieneleistungen angeht. Trotz der vermeintlich hohen Versorgungsdichte gibt es große Herausforderungen in Bezug auf Qualität und Funktionalität. Für eine sichere Wasserversorgung haben 53 Prozent der Haushalte keinen Zugang zu einem leitungsgebundenen Wassernetz (J-MSNA, 2020).   Nach dem WASH-Sektor-Standard "Unified Latrine Design" ist der Anteil der funktionierenden Latrinen in allen Lagern von 87 Prozent auf 57 Prozent gesunken. Latrinen müssen auch verbessert werden, um den Zugang für Frauen, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen zu gewährleisten und deren Bedürfnisse zu erfüllen. Nur 62% der Haushalte haben eine Bademöglichkeit in ihrem Haus und nur 39 Prozent der Frauen sind in der Lage, eine angemessene Menstruationshygiene zu praktizieren. Brände in Cox Bazar sind recht regelmäßig. Zwischen dem 1. Januar und dem 18. März 2021 kam es zu 34 Bränden, durchschnittlich drei pro Woche (NPM Incident Dashboard). In drei Camp-Anlagen wurden Wasserversorgungsnetze, Latrinen und Badestellen zerstört. Die Wasserstellen, Toiletten und Bademöglichkeiten in den umliegenden Lagern waren bereits vor dem Feuer voll ausgelastet und können den zusätzlichen Bedarf wahrscheinlich nicht decken. WV hat provisorische Einrichtungen eingerichtet, um die Trinkwasserversorgung und die sanitären Einrichtungen sicherzustellen, doch dies ist keine dauerhafte Lösung.

Ziele und Inhalte des Projekts:

World Vision und UNICEF sehen die Neuinstallierung und Aufrechterhaltung von Wasser- und Sanitäranlagen als wichtigste Priorität für die ausgewählten Gebiete in Cox Bazar für das Jahr 2021. Zusammen mit gebildeten Gemeinde-Komitees, den Begünstigten und hieraus ausgewählten, trainierten BewohnerInnen des Camps, soll nicht nur das Design des Projektes sondern auch dessen Nachhaltigkeit gewährleistet sein. World Vision wird den Zugang zu gechlortem Wasser durch die Instandhaltung von 6 bestehenden Wasserverteilungssystemen und 588 Tiefbrunnen (DTW) verbessern. 1340 Latrinen werden entschlammt und repariert, 20 neue Latrinen und 10 Badekabinen nachgerüstet, um die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen, älteren Menschen und Menschen mit Behinderungen zu erfüllen. Aufklärung zu Minimum Hygiene- und Gesundheitsstandards wird in parallellaufenden Kampagnen gewährleistet. Das Projekt wird von Bedarfsanalysen und Monitoring begleitet. Man plant hierdurch ein besseres Verständnis darüber zu erhalten, wie und warum sich die Feuer im März, im Vergleich zu anderen so stark ausbreiteten. Dies könnte helfen, die Brandprävention zu verbessern und die bestehende Ausbildung sowohl der Ersthelfer als auch der breiteren Flüchtlingsbevölkerung zu ergänzen (EETWG 05/2019, Europäische Kommission 2018).

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt erreicht knapp 1,3 Millionen Menschen und hat hierbei direktes Augenmerk auf Frauen und Mädchen, älteren Menschen und Menschen mit Behinderungen, welche besonderen Zugang zu Sanitäranlagen bedürfen.