Frauen und Frieden – das passt - eigentlich! Doch viel zu selten sind Frauen an Konfliktlösungen und Friedensgesprächen beteiligt. In vielen Kulturen ist es immer noch nicht möglich, Frauen in Konferenzen oder Problemlösungsgesprächen einzubinden. Viele Gesellschaften werden immer noch von Männern dominiert. Etwa die Hälfte jeder Gemeinschaft machen Frauen aus. Daher sollten sie immer auch an Friedensgesprächen beteiligt werden.
Auch in Mali sind über 50 % der Bevölkerung Frauen. In vielen Ländern sind sie die zentralen Versorgerinnen der Familien. Wenn es zu Konflikten und Kriegen kommt, leiden alle, aber insbesondere die Kinder. Frauen sind Fürsprecherinnen für Frieden und gute Vermittlerinnen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Versöhnung in ihrem Umfeld, wenn man es ihnen erlaubt.
Rebecca Togo (58), Mutter von fünf Kindern und seit 2016 Leiterin der Frauenvereinigung eines Distrikts in der Konfliktregion Mopti, ist eine der Friedens-Heldinnen. Rebecca lebt seit 28 Jahren im Koro-Distrikt und kennt daher das Problem der Unsicherheit in ihrem Distrikt sehr genau, wie sie erklärt. „Heute stehen wir vor großen Schwierigkeiten. Der Konflikt zwischen den Gemeinschaften hat viele Opfer gefordert. Die Menschen wurden vertrieben; viele Frauen haben ihre Männer, Kinder und einkommensschaffende Aktivitäten verloren. Sie kommen ständig zu uns – dem Frauenverein im Distrikt – und bitten um Hilfe, aber manchmal kann ich sie nur an die Sozialdienste oder Nichtregierungsorganisationen (NGOs) verweisen, da unser Verein nicht allen helfen kann.“
Rebecca fährt fort und veranschaulicht die negativen Auswirkungen des Konflikts auf die verletzlichen Gruppen von Menschen.
In diesem Konflikt sind Frauen und Kinder am meisten gefährdet. Vor dem Konflikt lebten die Menschen in Harmonie, aber heute leben wir in totalem Misstrauen, da es viele Verluste an Eigentum und Menschenleben gegeben hat. Ich glaube nicht, dass dieser Krieg irgendjemandem etwas nützt.
Trotz der gefährlichen Situation äußert sich Rebecca hoffnungsvoll und setzt sich dafür ein, Frieden und Versöhnung in ihrer Umgebung zu fördern. Im Jahr 2018 gehörte Rebecca zu den Frauen, die von World Vision darin geschult wurden, wie man Friedensgespräche führen kann und dabei niemanden verletzt. (Faith and Develop-Team im Do No Harm-Ansatz). Dies sei die nützlichste Schulung gewesen, die sie je erhalten habe, betont Rebecca.
Diese Schulung hat mich am meisten beeindruckt. Es ging um das Thema Frieden und wie ich bei Gesprächen keinen Schaden anrichte. Ich arbeite nun daran, die Schulung in die lokale Sprache zu übersetzen, damit wir besser mit allen Familien arbeiten können.