Äthiopien: Ein Land der Vielfalt
Hohe Berge, tiefe Seen, schroffe Felsen, sehr karge Landstriche, aber auch grüne Hochebenen und bewaldete Hügel - Äthiopien bietet eine Landschaft von unglaublicher Vielfalt. Die Menschen, die hier leben, gehören zu vielen verschiedenen Ethnien. Sie pflegen ihre ganz eigenen, unterschiedlichen Traditionen und eine große Vielfalt auch in der Kultur.
Dennoch: Hören wir Äthiopien, fallen vielen von uns zunächst die großen Hungersnöte ein, die das Land am Horn von Afrika schon erlebt hat. Einer der Gründe, weshalb World Vision bereits 1976 mit Katastrophenhelfern vor Ort aktiv wurde. Seitdem arbeiten unsere Mitarbeiter daran, dass sich die Lebensumstände der Menschen verbessern. Das ist nicht immer einfach, doch wir haben schon viel erreicht.
Durch die Unterstützung unserer Paten geht es vielen Kindern hier besser. Dennoch bleibt noch viel zu tun.
Mit den Menschen vor Ort hat World Vision durch langfristige Entwicklungsarbeit schon sehr viel umsetzen können. Dank unserer Patenschaftsprogramme konnten wir nicht nur vielen Kindern helfen, sondern auch ihren Familien und den ganzen Dorfgemeinschaften. Brunnen wurden gebaut, Schulen saniert, die Menschen aufgeklärt, wie wichtig Bildung und Hygiene sind. Viele Kinder sind jetzt geimpft und wir haben Methoden zum Anbau und zur Viehzucht entwickelt, die nachhaltig sind. Damit können sich die Familien nun selbst ausreichend versorgen, um ihre Kinder gesund und abwechslungsreich zu ernähren.
Armes Land vor großen Aufgaben
Die meiste Menschen in Äthiopien leben von der Landwirtschaft. Das Land ist eigentlich fruchtbar und gut für den Anbau geeignet. Schwere Regenfälle oder extreme Dürren führen aber dazu, dass die Ernten immer wieder ausfallen. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Die wirtschaftliche Entwicklung des Landes hat in den vergangenen Jahren stark angezogen.
Noch sind die Unterschiede im Land groß: Während die Hauptstadt Addis Abeba mit seinen rund vier Millionen Einwohnern eine der größten Städte Afrikas ist, sind weite Teile des Landes ländlich geprägt. Schlechte Infrastruktur und eine hohe Abhängigkeit von den Ernten kennzeichnen diese Gebiete. Kein sauberes Trinkwasser, zu wenige Toiletten, mangelnde Bildung und Gesundheitsversorgung sind oft ein Problem. Gerade hier ist World Vision mit seinen Projekten vor Ort, um den Menschen Perspektiven und neue Hoffnung zu geben.
Bessere und ausreichende Nahrung
In unserem Projekt „Ambassel“ hat World Vision Schwangere zum Thema Ernährung und Stillen geschult und elf Ernährungsklubs in den Schulen gegründet. Darin lernen schon die Kinder, wie wichtig gesunde und abwechslungsreiche Mahlzeiten für sie sind.
252 untergewichtigen Kindern konnten wir in den vergangenen Jahren helfen: Sie haben jetzt wieder Normalgewicht.
In Kursen lernen die Eltern , wie man aus lokalen Lebensmitteln ausgewogene Mahlzeiten zubereiten kann. Damit diese Nahrungsmittel zur Verfügung stehen, werden ausgelaugte Böden wieder fruchtbar gemacht. Über 100 Mütter lernen in Kleingärtnergruppen wie sie eine eigene Hühnerzucht aufbauen. Danach erhalten sie Saatgut, Gießkannen und Hühner und können dadurch ihren Speiseplan erweitern und etwas Geld dazuverdienen. Auch zu einfachen Hygieneregeln wie Händewachsen und zu gesunder Ernährung werden die Menschen geschult.
Neues Projekt mit Schwerpunkt Bildung und sauberes Wasser
Unser Projekt „South Ari und Selamago“ ist erst im vergangenen Jahr angelaufen. Wir haben uns mit den Menschen vor Ort zusammengesetzt und die größten Probleme besprochen: 70 Prozent der Bewohner haben kein sauberes Wasser. Die Kinder sind häufig krank und leiden unter Durchfall. Viele Kinder sterben an Krankheiten hervorgerufen durch verschmutztes Wasser.
Die Unterstützung unserer Patinnen und Paten kann das ändern. Wir planen gemeinsam mit den Menschen vor Ort Tiefbrunnen zu bauen, öffentliche Stellen zur Wasserentnahme zu errichten und Schulungen zur Hygiene anzubieten. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Bildung – und die fängt bei den Kleinsten an. Allerdings: Kindergärten gibt es in der Region noch nicht. Deshalb werden in den nächsten Jahren lernfreundliche Kindergärten und Schulen geschaffen, Grundschulen renoviert und mit genügend Sitzbänken, Schreibtischen, Tafeln und Materialien ausgestattet. Und guter Unterricht? Wird nicht zuletzt durch gute Lehrer gemacht, die sich regelmäßig fortbilden.