Geboren um zu rennen
Ankit ist erst 13 Jahre alt aber schon absolut sicher, dass er später einmal ein professioneller Läufer werden will, um sein Land bei internationalen Wettkämpfen zu repräsentieren.
Sein Talent wurde erkannt als er barfuß drei Medaillen in einem Leichtathletik Wettkampf von World Vision gewonnen hat. Danach bekam er neue Laufschuhe und ist jetzt nicht mehr aufzuhalten.
Wenn ich renne höre ich nur die Geräusche des Windes, alles andere um mich herum verblasst.
Mit diesen Schuhen kann Antik noch viel schneller laufen. „Sie geben mir einen guten Grip. Ich konnte sogar bei den 400-Meter-Turnieren im Stadion den ersten Platz belegen.”
Jeden Morgen um 05:30 Uhr steht Antik auf, um pünktlich um sechs Uhr im Stadion zu sein und noch vor Schulbeginn eine Trainingseinheit zu schaffen. Lohn dieser Mühen sind die Medaillen die Ankit bereits gewonnen hat.
Seine Mutter ist sein größtes Vorbild. Sie treibt ihn an und achtet auf die richtige Ernährung: „Ich will sie stolz machen und den Menschen zeigen, wie viel sie für uns geopfert hat.” Am Anfang war seine Mutter von seinem Karrierewunsch nicht sehr begeistert, fürchtete sie doch, dass er nun seine Schule vernachlässigen würde. Sie verstand nicht, wie er so viel Zeit in diesen Sport investieren konnte. Bis sie ihn in dem Stadium laufen sah und die Begeisterung für den Sport selber spürte.
Ankit ist der älteste von drei Kindern. Seine Geschwister Anchal und Shivam sind ebenfalls Patenkinder und besuchen regelmäßig den örtlichen Kinderklub. Sein Vater ist Rikscha-Fahrer und der einzige Verdiener in der Familie, deswegen muss er lange arbeiten und ist nur selten zuhause. Die Arbeit von World Vision hat seine Mutter dazu bewegt sich ebenfalls zu engagieren. Sie ist nun die Leiterin der örtlichen Spargruppe und Mitglied in einer Selbsthilfegruppe für Frauen.
Ich wollte schon immer meine Fähigkeiten einsetzen, um Frauen zu helfen.
Um ihre Familie finanziell zu unterstützen, arbeitet Rajkumani in der von World Vision gegründet Schneiderei. „Früher mussten Frauen mit ihrem Fingerabdruck unterschreiben, weil sie Analphabeten waren. Jetzt unterschreiben diese Frauen mit ihrem Namen, eröffnen Konten und unterstützen ihre Kinder in der Schule,” erklärt Alvina Singh (Projektmanagerin bei World Vision) die Arbeit die sie in den Frauengruppen leisten.