„Ich bin dankbar für jeden einzelnen Moment“
Jeanette Hoffmann unterstützt ihr Patenkind Sreika aus Kambodscha seit vier Jahren. Jetzt hat sie Sreika besucht.
Vor Ort stand zunächst der Besuch einer Kirche auf dem Programm, wo die Kinder gerade in ihren Rechten geschult wurden. Meine erste Herausforderung des Tages war, die etwa 80 Kinder zu motivieren, in die Schule zu gehen, zu lernen und darauf zu achten, dass man ihnen ihre Rechte nicht verwehrt. Ich habe ihnen auch gesagt, wie wichtig Hygiene ist (Händewaschen, Zähneputzen …), bevor mir die Kinder selbst Fragen stellen durften: „Wie ist das Wetter in deinem Land?“, „Wie alt bist du?“, „Bist du verheiratet?“
Weiter ging die Reise ins World Vision-Büro. Dort hat mir der Projektmanager genau erläutert, welche Arbeit World Vision leistet. Dann kam der Moment, der mich völlig überwältigt hat: Mein Patenkind Sreika stand mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder vor mir. Ich habe sie sofort erkannt, da ich schon einige Bilder von ihr habe. Ohne dass ich das wollte oder geahnt hatte, schossen mir die Tränen in die Augen. Mithilfe eines Übersetzers habe ich mich ein bisschen mit ihr unterhalten. Danach sind wir zusammen zum Mittagessen gegangen. Sreikas Mama hat mich auch ganz viel gefragt, zum Beispiel wie meine Mutter aussieht. Da habe ich ihr ein Foto von uns beiden gezeigt!
Nach dem Essen habe ich mit Sreika die mitgebrachten Geschenke angeschaut. Ich hatte ein Set zum Armbandbasteln dabei. Das haben wir gemeinsam gemacht – es war ein wundervoller Moment! Anschließend haben wir zwei Bilder gemalt, eins für mich und eins für sie. Leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei und schon mussten wir uns wieder verabschieden. Auch wenn der Besuch nicht sehr lange war, hat er mich doch emotional wirklich überwältigt.
Nachdem wir uns verabschiedet hatten, fuhren wir zu einem anderen Ort. Dort standen schon alle Kinder im Hof und hatten eine neue Zahnbürste und Zahnpasta in der Hand. Ich wurde gefragt, ob ich den Kindern zeigen könne, wie sie richtig Zähne putzen. Da dachte ich: Soll ich mir jetzt vor 100 Kindern die Zähne putzen? – Na gut! Nachdem ich erklärt hatte, wie es geht, habe ich das Ganze praktisch demonstriert. Die Kinder und Eltern hatten einen Heidenspaß, mich in der Mitte stehen zu sehen.
Der Tag hat meine Erwartungen weit übertroffen. Ich kann alle Spender und die, die es werden wollen, nur ermuntern, regelmäßigen Kontakt zum Patenkind zu halten und einen Besuch in einem der Länder zu machen. Es ist ein unvergessliches Erlebnis und ich bin für jeden einzelnen Moment dankbar! Sollte jemand von euch vielleicht darüber nachdenken, eines der Kinder zu unterstützen, kann ich euch nur sagen, dass das Geld gut ankommt und unglaublich viel geschaffen wird! Danke, World Vision, für die tolle Arbeit vor Ort.